"
Jane Charlotte has been arrested for murder.
"
She says she's a member of a secret organization devoted to fighting evil. She says she's working with the Department for the Final Disposition of Irredeemable Persons-aka "Bad Monkeys."
Her confession lands her in the jail's psychiatric wing and earns her countless hours of poking, probing, and questioning by a professional. But is Jane crazy or lying?
Or is she playing a whole different game altogether?
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Jane Charlotte has been arrested for murder.
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She says she's a member of a secret organization devoted to fighting evil. She says she's working with the Department for the Final Disposition of Irredeemable Persons-aka "Bad Monkeys."
Her confession lands her in the jail's psychiatric wing and earns her countless hours of poking, probing, and questioning by a professional. But is Jane crazy or lying?
Or is she playing a whole different game altogether?
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2008Mit bösen Affen macht man kurzen Prozess
Matt Ruff, Autor von "Matrix", widmet sich einer Serienkillerin
Von Peter Körte
Dem weißen Kaninchen muss hier keiner folgen, und es gibt auch keinen Agent Smith, der sich noch schneller vervielfältigen kann als die Protagonisten in Matt Ruffs Roman "Ich und die anderen" (2004), die an MPS, an multipler Persönlichkeitsstörung litten. Aber an die "Matrix" soll man schon denken in Ruffs neuem Roman "Bad Monkeys", nicht bloß, weil der Verlag behauptet: "Wer an Philip K. Dick, Pynchon, Comics jeglicher Art und an Matrix-Filme denkt, liegt auf jeden Fall nicht falsch." Ob er damit richtigliegt, ist wohl eher die Frage.
Man kann aber den Roman des zweiundvierzigjährigen Ruff auch einfach mal beim Wort nehmen. Und das Wort hat Jane Charlotte. Die Enddreißigerin sitzt in der Psychiatrie, sie ist wegen Mordes angeklagt, und der behandelnde Arzt erklärt sich bereit, ihre Geschichte anzuhören. Er konfrontiert ihre Version mit deren inneren Widersprüchen und einigen offenkundigen Lügen. Und das Aufeinanderprallen der Versionen schürt nur die Paranoia, für die Jane Charlotte auch schon vorher höchst anfällig war. Sie behauptet, einer geheimen Organisation anzugehören, der "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen". In dieser Mission hat sie den einen oder anderen Mord verübt, im Namen einer höherer Gerechtigkeit, die es ihr erlaubt hat, "böse Affen" ("bad monkeys") auszuschalten - nicht ohne Pannen, aber sehr entschlossen und von keinerlei Zweifel geplagt. Dass Jane Charlotte ein Drop-out ist, aus einer kaputten Familie kommt und sich jahrelang mit irgendwelchen Jobs über Wasser gehalten hat, kommt dabei notwendig auch ans Licht, und dass es da auch eine dunkle Geschichte um ihren jüngeren Bruder Phil gibt, wird desto unabweislicher, je trickreicher sie sie zu umschiffen sucht.
Da sind viele Schleier und manche Nebelkerzen, es gibt reichlich blutige Action, eine Menge Tote und skurrile Einfälle, die mit einer gewissen Atemlosigkeit aufeinanderfolgen, als habe Ruff sich Sorgen gemacht, dass ohne pausenlose Spezialeffekte, die sich ja in der Literatur deutlich preiswerter erzeugen lassen als im Kino, der Boden etwas dünn werden könnte, auf dem die Geschichte sich bewegt. Dass nichts ist, was es scheint, dass keiner derjenige ist, der er zu sein vorgibt, dass einer sich verrückt stellt, um nicht verrückt zu werden, dass einer Doppel- oder sogar Dreifach-Agent sein kann, der sich einschleusen lässt, um die Einschleuser zu düpieren, das ist eine Weile ganz amüsant, und die sprachlichen Pirouetten, die Ruff dabei vorführt, sind sowohl überraschend inszeniert als auch von einer gewissen Eleganz. Doch irgendwann wird man des Spiels müde, weil es weniger um den Thrill der Story geht, mit dem ein Roman den Leser in Atem hält, sondern nur noch um Selbstüberbietung und den jeweils noch absurderen Einfall.
Deshalb sieht man auch nicht recht ein, warum der Roman immer wieder zwischen der ersten und dritten Person Singular springt; denn im Grunde handelt es sich um eine verkappte Ich-Erzählung mit einer sehr unzuverlässigen und alles andere als sympathischen Ich-Erzählerin, die Grund hat, ihre mörderischen Bekenntnisse ein wenig zu manipulieren. Das allerdings hat man dann doch schon mal besser gelesen, in Stewart O'Nans "Speed Queen" (1998) zum Beispiel, wo sich Medienhype und Wahn einer Serienkillerin auf weit unheimlichere Weise verschränkten. Bei Matt Ruff ist vor lauter Einfällen irgendwann der konkrete Fall verschwunden.
- Matt Ruff: "Bad Monkeys". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Giovanni und Ditte Bandini. Carl Hanser Verlag, München 2008. 256 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Matt Ruff, Autor von "Matrix", widmet sich einer Serienkillerin
Von Peter Körte
Dem weißen Kaninchen muss hier keiner folgen, und es gibt auch keinen Agent Smith, der sich noch schneller vervielfältigen kann als die Protagonisten in Matt Ruffs Roman "Ich und die anderen" (2004), die an MPS, an multipler Persönlichkeitsstörung litten. Aber an die "Matrix" soll man schon denken in Ruffs neuem Roman "Bad Monkeys", nicht bloß, weil der Verlag behauptet: "Wer an Philip K. Dick, Pynchon, Comics jeglicher Art und an Matrix-Filme denkt, liegt auf jeden Fall nicht falsch." Ob er damit richtigliegt, ist wohl eher die Frage.
Man kann aber den Roman des zweiundvierzigjährigen Ruff auch einfach mal beim Wort nehmen. Und das Wort hat Jane Charlotte. Die Enddreißigerin sitzt in der Psychiatrie, sie ist wegen Mordes angeklagt, und der behandelnde Arzt erklärt sich bereit, ihre Geschichte anzuhören. Er konfrontiert ihre Version mit deren inneren Widersprüchen und einigen offenkundigen Lügen. Und das Aufeinanderprallen der Versionen schürt nur die Paranoia, für die Jane Charlotte auch schon vorher höchst anfällig war. Sie behauptet, einer geheimen Organisation anzugehören, der "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen". In dieser Mission hat sie den einen oder anderen Mord verübt, im Namen einer höherer Gerechtigkeit, die es ihr erlaubt hat, "böse Affen" ("bad monkeys") auszuschalten - nicht ohne Pannen, aber sehr entschlossen und von keinerlei Zweifel geplagt. Dass Jane Charlotte ein Drop-out ist, aus einer kaputten Familie kommt und sich jahrelang mit irgendwelchen Jobs über Wasser gehalten hat, kommt dabei notwendig auch ans Licht, und dass es da auch eine dunkle Geschichte um ihren jüngeren Bruder Phil gibt, wird desto unabweislicher, je trickreicher sie sie zu umschiffen sucht.
Da sind viele Schleier und manche Nebelkerzen, es gibt reichlich blutige Action, eine Menge Tote und skurrile Einfälle, die mit einer gewissen Atemlosigkeit aufeinanderfolgen, als habe Ruff sich Sorgen gemacht, dass ohne pausenlose Spezialeffekte, die sich ja in der Literatur deutlich preiswerter erzeugen lassen als im Kino, der Boden etwas dünn werden könnte, auf dem die Geschichte sich bewegt. Dass nichts ist, was es scheint, dass keiner derjenige ist, der er zu sein vorgibt, dass einer sich verrückt stellt, um nicht verrückt zu werden, dass einer Doppel- oder sogar Dreifach-Agent sein kann, der sich einschleusen lässt, um die Einschleuser zu düpieren, das ist eine Weile ganz amüsant, und die sprachlichen Pirouetten, die Ruff dabei vorführt, sind sowohl überraschend inszeniert als auch von einer gewissen Eleganz. Doch irgendwann wird man des Spiels müde, weil es weniger um den Thrill der Story geht, mit dem ein Roman den Leser in Atem hält, sondern nur noch um Selbstüberbietung und den jeweils noch absurderen Einfall.
Deshalb sieht man auch nicht recht ein, warum der Roman immer wieder zwischen der ersten und dritten Person Singular springt; denn im Grunde handelt es sich um eine verkappte Ich-Erzählung mit einer sehr unzuverlässigen und alles andere als sympathischen Ich-Erzählerin, die Grund hat, ihre mörderischen Bekenntnisse ein wenig zu manipulieren. Das allerdings hat man dann doch schon mal besser gelesen, in Stewart O'Nans "Speed Queen" (1998) zum Beispiel, wo sich Medienhype und Wahn einer Serienkillerin auf weit unheimlichere Weise verschränkten. Bei Matt Ruff ist vor lauter Einfällen irgendwann der konkrete Fall verschwunden.
- Matt Ruff: "Bad Monkeys". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Giovanni und Ditte Bandini. Carl Hanser Verlag, München 2008. 256 S., geb., 19,90 [Euro].
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