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Eine Mörderin legt ein Geständnis ab. Schon als Teenager bringt Jane Charlotte den Hausmeister ihrer Schule, den sie für einen Kindermörder hält, zur Strecke. Nun behauptet sie, einer Geheimorganisation anzugehören, die das Böse bekämpft. Doch je länger das Verhör in der psychiatrischen Abteilung eines Gefängnisses in Las Vegas dauert, desto widersprüchlicher und verstörender werden ihre Aussagen. Der Psychiater, der Jane befragt, scheint unheimlich viel von ihr zu wissen, von ihr und von ihrem kleinen Bruder, der als Kind entführt worden ist - doch stimmt das alles überhaupt? Matt Ruff…mehr

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Produktbeschreibung
Eine Mörderin legt ein Geständnis ab. Schon als Teenager bringt Jane Charlotte den Hausmeister ihrer Schule, den sie für einen Kindermörder hält, zur Strecke. Nun behauptet sie, einer Geheimorganisation anzugehören, die das Böse bekämpft. Doch je länger das Verhör in der psychiatrischen Abteilung eines Gefängnisses in Las Vegas dauert, desto widersprüchlicher und verstörender werden ihre Aussagen. Der Psychiater, der Jane befragt, scheint unheimlich viel von ihr zu wissen, von ihr und von ihrem kleinen Bruder, der als Kind entführt worden ist - doch stimmt das alles überhaupt? Matt Ruff erzählt in atemberaubendem Tempo einen Roman voll komischer, phantastischer, gruseliger und spannender Elemente. Wer an Philip K. Dick, Pynchon, Comics jeglicher Art und Matrix-Filme denkt, liegt nicht falsch.
Autorenporträt
Matt Ruff, 1965 in New York geboren, wurde bereits mit seinem ersten Roman Fool on the Hill (Hanser, 1991) zum Kultautor. Bei Hanser erschienen außerdem G.A.S. (Die Trilogie der Stadtwerke. Roman, 1998), Ich und die anderen (Roman, 2004), Bad Monkeys (Roman, 2008) und Lovecraft Country (Roman, 2018). Matt Ruff lebt in Seattle, Washington.

Giovanni und Ditte Bandini arbeiten seit 1985 als Schriftsteller und freie Übersetzer. Unter anderem haben sie Seamus Heaney, Matt Ruff, Cathleen Schine, Kiran Nagarkar und Neel Mukherjee ins Deutsche übertragen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nur eine Weile lang findet der Rezensent Peter Körte diesen Roman überraschend und unterhaltsam. Die Vorbilder des Buchs sind schon mal nicht von schlechten Eltern: Philip K. Dick etwa oder auch die "Matrix"-Trilogie. Impliziert ist damit bereits der doppelte Boden, auf oder über dem Matt Ruff sich mit seiner Heldin Jane Charlotte bewegt. Die sitzt in der Psychiatrie, weil sie getötet hat, wenn auch - wenn man sie fragt, jedenfalls - im Auftrag einer Organisation mit dem Namen "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen". Aus dieser Grundkonstellation macht der Autor einen turbulenten Roman, in dem es pausenlos knallt und Überraschungen gibt. Genau davon aber bekommt der Rezensent eher früher als später zu viel. Der rote Faden verliert sich in fortgesetzten Versuchen der "Selbstüberbietung" - und zu allem Überfluss werde der Qualitätsunterschied zu einem ähnlich gelagerten Roman wie Stewart O'Nans "Speed Queen" allzu deutlich.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.03.2008

Mit bösen Affen macht man kurzen Prozess
Matt Ruff, Autor von "Matrix", widmet sich einer Serienkillerin

Von Peter Körte

Dem weißen Kaninchen muss hier keiner folgen, und es gibt auch keinen Agent Smith, der sich noch schneller vervielfältigen kann als die Protagonisten in Matt Ruffs Roman "Ich und die anderen" (2004), die an MPS, an multipler Persönlichkeitsstörung litten. Aber an die "Matrix" soll man schon denken in Ruffs neuem Roman "Bad Monkeys", nicht bloß, weil der Verlag behauptet: "Wer an Philip K. Dick, Pynchon, Comics jeglicher Art und an Matrix-Filme denkt, liegt auf jeden Fall nicht falsch." Ob er damit richtigliegt, ist wohl eher die Frage.

Man kann aber den Roman des zweiundvierzigjährigen Ruff auch einfach mal beim Wort nehmen. Und das Wort hat Jane Charlotte. Die Enddreißigerin sitzt in der Psychiatrie, sie ist wegen Mordes angeklagt, und der behandelnde Arzt erklärt sich bereit, ihre Geschichte anzuhören. Er konfrontiert ihre Version mit deren inneren Widersprüchen und einigen offenkundigen Lügen. Und das Aufeinanderprallen der Versionen schürt nur die Paranoia, für die Jane Charlotte auch schon vorher höchst anfällig war. Sie behauptet, einer geheimen Organisation anzugehören, der "Abteilung für die finale Ausschaltung nicht zu rettender Personen". In dieser Mission hat sie den einen oder anderen Mord verübt, im Namen einer höherer Gerechtigkeit, die es ihr erlaubt hat, "böse Affen" ("bad monkeys") auszuschalten - nicht ohne Pannen, aber sehr entschlossen und von keinerlei Zweifel geplagt. Dass Jane Charlotte ein Drop-out ist, aus einer kaputten Familie kommt und sich jahrelang mit irgendwelchen Jobs über Wasser gehalten hat, kommt dabei notwendig auch ans Licht, und dass es da auch eine dunkle Geschichte um ihren jüngeren Bruder Phil gibt, wird desto unabweislicher, je trickreicher sie sie zu umschiffen sucht.

Da sind viele Schleier und manche Nebelkerzen, es gibt reichlich blutige Action, eine Menge Tote und skurrile Einfälle, die mit einer gewissen Atemlosigkeit aufeinanderfolgen, als habe Ruff sich Sorgen gemacht, dass ohne pausenlose Spezialeffekte, die sich ja in der Literatur deutlich preiswerter erzeugen lassen als im Kino, der Boden etwas dünn werden könnte, auf dem die Geschichte sich bewegt. Dass nichts ist, was es scheint, dass keiner derjenige ist, der er zu sein vorgibt, dass einer sich verrückt stellt, um nicht verrückt zu werden, dass einer Doppel- oder sogar Dreifach-Agent sein kann, der sich einschleusen lässt, um die Einschleuser zu düpieren, das ist eine Weile ganz amüsant, und die sprachlichen Pirouetten, die Ruff dabei vorführt, sind sowohl überraschend inszeniert als auch von einer gewissen Eleganz. Doch irgendwann wird man des Spiels müde, weil es weniger um den Thrill der Story geht, mit dem ein Roman den Leser in Atem hält, sondern nur noch um Selbstüberbietung und den jeweils noch absurderen Einfall.

Deshalb sieht man auch nicht recht ein, warum der Roman immer wieder zwischen der ersten und dritten Person Singular springt; denn im Grunde handelt es sich um eine verkappte Ich-Erzählung mit einer sehr unzuverlässigen und alles andere als sympathischen Ich-Erzählerin, die Grund hat, ihre mörderischen Bekenntnisse ein wenig zu manipulieren. Das allerdings hat man dann doch schon mal besser gelesen, in Stewart O'Nans "Speed Queen" (1998) zum Beispiel, wo sich Medienhype und Wahn einer Serienkillerin auf weit unheimlichere Weise verschränkten. Bei Matt Ruff ist vor lauter Einfällen irgendwann der konkrete Fall verschwunden.

- Matt Ruff: "Bad Monkeys". Roman. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Giovanni und Ditte Bandini. Carl Hanser Verlag, München 2008. 256 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ruff, der im Erzählen fliegt und uns auf hohem literarischen Niveau mitfliegen lässt, hat mit "Bad Monkeys" eine Hommage auf den Menschen und Plotmeister Dick geschrieben, wie sie sich der Autor selbst kaum raffinierter hätte ausdenken können" Brigitte Helbling, Welt am Sonntag, 09.03.08

"Matt Ruff ist mit allen Wassern der modernen Medien gewaschen und wirbelt munter Pop- und Hochkultur durcheinander." Wieland Freund, Die Welt, 09.02.08

"Ein unglaublich spannender Roman, der immer wieder überraschende Wendungen auffährt. Was ist Realität, was Illusion? Erst ganz am Ende folgt die komplett unerwartete Auflösung, die allein schon einen Platz auf der Liste der Jahresbesten rechtfertigt." kulturnews, 02.08

"Seine Romane sind dick gepolsterte Kinosessel, in die man versinkt, um erst wieder aufzutauchen, wenn das Licht angeht und der Autor zur unvermeidlichen Danksagung ansetzt." Wieland Freund, Die Welt, 09.02.08

"Sollten die "Matrix"-Regisseure nach einem neuen Filmstoff suchen: Jane Charlotte und ihre metaphysischen Verwicklungen sind sehr zu empfehlen." Der Spiegel, 05.05.08

"Wer Philip K. Dick, Pynchon, Comics und Matrix-Filme mag, liegt bei ihm richtig: Matt Ruff hat für jeden etwas dabei." Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.08

"Der Autor glüht als Stern in der US-literarischen Landschaft. ... Ruff fliegt im Erzählen und lässt uns auf hohem literarischen Niveau mitfliegen." Brigitte Helbling, Welt am Sonntag, 09.03.08

"Ruff steuert die Leser seines Fantasy-Thrillers so raffiniert und rapide durch ein Labyrinth der Zweifel, Widersprüche, Doppelungen und unerwarteten Wendungen, dass sich selbst sein großes Vorbild Philip K. Dick bei dieser - nebenbei sehr witzigen - Tour de Force ein Schleudertrauma zugezogen hätte." Der Spiegel, 05.05.08
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"Wenn Jasmin Tabatabei und Heikko Deutschmann lesen, wird Matt Ruffs Roman rasant wie ein Videoclip."