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Das Woher und das Wohin der Kirche Im täglichen Leben spielt heute für die meisten Menschen die Kirche nicht mehr die Rolle, die ihr einst zustand. Vielen kommt das Konzept Kirche altmodisch vor, für manche hat das Wort Kirche sogar einen schlechten Beigeschmack. Bei diesem Wort denken wieder andere an einen großartigen Bau auf einem bekannten Platz mitten in der Stadt, wie z.B. die Stadtkirche Simplicius oder die Andreaskirche, um in Bad Salzungen zu bleiben. Für sie bedeutet Kirche ein Gebäude, in dem man sich zum Gottesdienst versammelt. Aber woher stammt das Wort Kirche? Das Wort Kirche…mehr

Produktbeschreibung
Das Woher und das Wohin der Kirche Im täglichen Leben spielt heute für die meisten Menschen die Kirche nicht mehr die Rolle, die ihr einst zustand. Vielen kommt das Konzept Kirche altmodisch vor, für manche hat das Wort Kirche sogar einen schlechten Beigeschmack. Bei diesem Wort denken wieder andere an einen großartigen Bau auf einem bekannten Platz mitten in der Stadt, wie z.B. die Stadtkirche Simplicius oder die Andreaskirche, um in Bad Salzungen zu bleiben. Für sie bedeutet Kirche ein Gebäude, in dem man sich zum Gottesdienst versammelt. Aber woher stammt das Wort Kirche? Das Wort Kirche kommt von dem griechischen Wort kyriakon. Wörtlich übersetzt heißt es: das zum Herrn gehörende, das zum Kyrios, d.h. zu Gott gehörende. Aber das entscheidende Nomen fehlt, denn es lautet Gebäude! Das Wort Kyriakon entwickelte sich umgangssprachlich im Laufe der Jahrhunderte zur Bezeichnung für das Gebäude und auch für die Versammlung der Christen. Später wurde es der Ausdruck für den Gottesdienst in dem dazugehörenden, erwählten und geweihten Gebäude. Im volkstümlichen wurde es bald zum Gotteshaus, der christlichen Form des Tempels. Kirche bezeichnete in der Ursprungsbedeutung also das zum Herrn gehörende Gebäude, den symbolischen Wohnort Gottes auf Erden. Einen Ort, an dem Menschen Gott nahe sind, ihm begegnen können, an dem sie seine Größe feiern, von ihm und seinen Taten sprechen und durch das Gebet gestärkt werden - das sogenannte Gotteshaus. Das Gotteshaus hat also zum einen den Zweck für die Gläubigen als Versammlungsraum zu dienen und zum anderen stellt es einen Raum, einen Ort dar, in dem Gott gegenwärtig ist. Schon in der nachapostolischen Zeit, ab dem 3. Jahrhundert wurde das Wort Kirche zum Inbegriff der institutionellen (katholischen) Kirche. Die mit der Völkerwanderung verbundene Verbreitung des Christentums in germanische, fränkische und gotische Gebiete führte zu einer neuen Auslegung des Kirchenbaus. Der Holzbau war das wichtigste Element der Sakralarchitektur. Der Bau von größeren Kirchengebäuden aus Stein, wie der Vorgängerbau der Kathedrale von Reims erfolgte erst zur Zeit Chlodwigs I. gegen Ende des 5. Jahrhunderts. Nachdem Bonifatius die Kirchenorganisation des Fränkischen Reiches im Auftrag des Papstes nach römischem Vorbild neu organisiert hatte, verdrängte er den irisch-fränkischen Kirchenbaustil. Diesen hatten iroschottische Wandermönche auf das europäische Festland mitgebracht, als sie mit der Missionierung des Frankenreiches im 6. Jahrhundert begannen. Bonifatius ließ neue Kirchen nur noch in Form der römischen Basilika mit Querschiff und Apsis errichten. Die ersten Kirchen (Gotteshäuser) wurden im großen Stil nach der konstantinischen Wende, ab 313 n. Chr. gebaut, als das Christentum allmählich zur Staatsreligion wurde. Die fränkischen Könige fühlten sich von Gott gesalbt. Kaiser Karl der Große bezeichnete sich in seinen Urkunden als von Gott gekrönt und als König per misericordiam dei (durch den barmherzigen Gott). Also waren die obersten Herrscher, eines von Gott erwählten Beschützers der Christenheit. Und diese Herrscher errichteten keine Triumphbögen, noch kolossale Arenen, sondern zu Ehren Gottes gewaltige Dome und Kathedralen, die keine Tempel noch leere Kultstätten waren, sondern Gemeinschaftshäuser, eben Kirchen. Konstantin förderte den Bau von Kirchen in der Form von Basiliken. Er selbst ließ die prachtvollste Kirche, eine Basilika, in Rom über dem vermuteten Petrusgrab errichten. Im 15. Jhdt. wurde an der gleichen Stelle der Neubau des heutigen Petersdomes errichtet. Diese Entwicklung verwundert nicht. In der römisch-spätrömischen Zeit wurde jede Religion mit ihrem Tempel in Verbindung gesetzt, auch sprachlich. Die Vorstellung einer am Gebäude orientierten Gemeinde, die Kirche verfestigte sich im Denken des Menschen. So wurden in der Folgezeit der Weltgeschichte die Kirchengebäude immer mehr zum Kennzeichen der Kirche selbst. Um 1000 bis 1200 nach Christus verbreitete sich der romanische Stil in Europa. Politische und wirtschaftliche Stabilität führte zu einer neuen Blütezeit im Kirchenbau. Die romanische Baukunst wirkte sehr voluminös und massiv. So ist es auch verständlich, dass sich die Ausprägung des christlichen Glaubens nicht nur in inneren Einstellungen und Haltungen zeigte, sondern auch in äußeren und praktischen Haltungen, wie z.B. der Entwicklung der sakralen Architektur. Das ist an der Entstehung prachtvoller Gotteshäuser unverkennbar. Der Einfluss der Gotik im Kirchenbau liegt etwa um 1140 und hielt sich nach der Verbreitung in ganz Europa am längsten in Großbritannien. Im 15. und 16. Jahrhundert wirkten sich der ethische und gesellschaftliche Wandel des Humanismus und der Reformation auf den Kirchenbau aus. Tendenziell bediente man sich noch der Formensprache der Gotik, versuchte aber mit gestalterischen Mitteln sich vom Stil abzugrenzen. Zwischen 1545 und 1563, mit der Verfassung des Konzils von Trient durch die katholische Kirche begann die Epoche des Barocks in den sakralen Kirchenbau seinen Einzug zu nehmen. Die ausladende Dekoration in floraler Ornamentik und mythologischen Motiven des Barocks steigerte sich um 1720 zur Stilepoche des Rokoko. Tragischerweise rückte dadurch die eigentliche Bedeutung neutestamentlicher Gemeinden immer mehr in den Hintergrund und der eigentliche Kern der Gemeinschaft der Christus Gläubigen wurde undeutlich. Mit der Französischen Revolution begann 1789 die Auflösung absolutistischer Herrschaftsformen in Europa und es beendete zwangsläufig die ausschweifende Epoche des Barock. Zum Ende des 18. Jahrhunderts verbreiteten sich die Ideen und Ideale der Aufklärung. Mit den Säkularisationen zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm der Stil des Klassizismus seinen Einzug in den Kirchenbau. Der aufkeimende Nationalismus bemühte sich um eine Architektur der nationalen Identität und bezog sich stärker auf die Antike, teilweise wurden Gebäudeformen schlicht kopiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts machte die Wissenschaft und Technik große Fortschritte, die bildende Kunst löste sich von den Ideologien der Vergangenheit und die neuen Baumaterialien Glas, Eisen sowie Beton wurden in der Architektur verwendet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Sakralbauten realisiert, die heute nach kunsthistorischen Kriterien als modern gelten. Die Hochphase begann nach dem 2. Weltkrieg. Nach den frühzeitlichen und mittelalterlichen Idealen waren vier Grundformen des christlichen Kirchenbaus entstanden: die Basilika die Saalkirche die Hallenkirche der Zentralbau und Sonderbauformen (z.B. Chorturmkirche, Doppelkirche, Eisenkirche, Felsenkirche, Kettenkirche usw.) Im Großteil des traditionellen Kirchenbaus findet man den Chor (Altarhaus), das Querhaus und das Langhaus (in der Regel mehrschiffig), ein oder zwei Türme in den genannten Grundformen. Aber spätestens seit der Moderne werden diese nicht mehr konsequent umgesetzt. Christliche Kirchenbauten sind in der Regel nach Osten ausgerichtet, d.h., der Hauptaltar liegt in Richtung des mittleren Aufgangspunktes der Sonne. Dies Orientierung symbolisiert einerseits dem Erlöser Jesus Christus, die wie der Sonnenaufgang das Licht des Glaubens bringt. Zum anderen bezieht sich die Orientierung auf die von Europa aus gesehene Lage Jerusalems im Osten. Eine bedeutende Ausnahme ist der Petersdom in Rom, er ist gewestet. Die Kirche, das zentrale Gebäude der römisch-katholischen, alt-katholischen, östlich-orthodoxen, iroschottischen, der anglikanischen und der evangelischen Gemeinden ist ein heiliges, für den Gottesdienst bestimmtes Gebäude, zu dem die Gläubigen das Recht des freien Zugangs haben, um Gottesdienst vornehmlich öffentlich auszuüben. Es dient der Versammlung der Glaubensgemeinschaft und ist der Ort der gemeinsamen Andacht. Darüber hinaus werden zeremonielle Handlungen wie die Taufe oder die kirchliche Heirat in der Kirche praktiziert. Außerdem finden teilweise auch weltliche Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen in Kirchengebäuden statt. In den Kirchen erstrahlen heute nicht mehr nur Monstranzen und goldene Lüster. Angesichts der zurückgehender Einnahmen und sinkender Besucherzahlen werden Gotteshäuser heut zutage neu genutzt: Wo Gläubige die Kirche verlassen, ziehen Museen, Einkaufszentren oder Kletterhallen ein. Außerhalb des sakralen Bereiches werden Restaurants eingerichtet, die traditionelle und regionale Gerichte reichen. Dies geht bis zur Einrichtung von Pilgerherbergen, Kindergarten, Büroräume oder Räume für Chorproben. Sogar vor dem Einbau einer Sparkasse oder eines Spielkasinos schreckte man nicht zurück. Wo bleibt hier der Respekt? Erinnerungen werden wach an die Zeiten Napoleons und Stalins die Sakrale Gebäude zu Pferdeställen und Schwimmbädern machten. Nur taten diese es aus Vorsatz. Die Religion, das Opium für das Volk wie es Karl Marx nannte sollte mit Stumpf und Stiel ausgerottet und die christliche Bevölkerung eingeschüchtert werden. Wo war da der Respekt die alle Gotteshäuser als Orte der Andacht verdienen und wo bleibt da heute der Respekt? Heute bedarf es keiner Gewaltherrschaft mehr. Die Kirche räumt sich selbst aus dem Weg. Die Umnutzung der Kirchengebäude schreitet voran. Kirchenväter nehmen dabei in Kauf, dass die Gläubigen teilweise verschreckt wegbleiben, teilweise aber auch zögerlich zurückkommen an den ehemaligen Ort der Liturgie. Selbst umgangssprachlich hat sich etwas geändert. Die Vertreter, der beiden großen Konfessionen reden nicht mehr von Kirchen oder Gotteshäusern, sondern sprechen bevorzugt nur noch von Immobilien. Was hier geschieht, dass man den Gläubigen die sichtbaren Zeugen für die öffentliche Geltung ihrer Werte nimmt. Damit schwächt man auch die Geltung dieser Werte für den Gläubigen selbst. Sie verlieren den Nimbus der Unverletzlichkeit, der sie unsichtbar wie eine Sonnenkorona umgab und in gleicher Weise auch das Kirchengebäude unantastbar zu machen schien. Man denke nur an die Wendezeit, welche Rolle die Kirche als Zufluchtsorte für Verfolgte oder als Versammlungsort für Gruppen in der ehemaligen DDR diente, die sich sonst nicht öffentlich artikulieren konnten. Wenn diese Entwicklung so weiter geht, sind die Türme der Gotteshäuser nicht mehr Zeichen von christlichen Gemeinden, sondern Zeichen der Leere, Umfunktionierung und Verlegenheitsnutzung. Das Alleinstellungsmerkmahl geht verloren und damit auch ihre Bedeutung und ihr Nimbus, der sie über die alltägliche Stadt erhob. Ihre Steine predigen nicht mehr Sammlung, Einkehr, Besinnung, sondern klingen hohl. Wie sehen nun die kirchlichen Verhältnisse in der Stadt Bad Salzungen aus: Die älteste Kirche ist die Husenkirche, deren vermuteter Vorgänger der Zeit des Bonifatius zugeschrieben werden kann. 1161 wurde das Gotteshaus aus Stein errichtet (Sedeskirche). Die Stadtkirche St. Simplicius wurde erstmals 1112 erwähnt. Die Einweihung der Andreaskirche durch den Erzbischof von Bamberg erfolgte am 14./15. Juni 1923. Kapellen vor der Stadt St. Andreas (in der Andreasgasse) vor dem Obertor St. Johanniskapelle und Hospital, anfänglich auf dem Spitalhauk vor dem Neuen Tore. Sie wurde 1233 von Albert von Frankenstein gegründet. 1441 infolge einer Stiftung Ritter Bertholds von Bernshausen erfolgte die Verlegung in die Stadt, auf die Stätte des einstmals Ottoschen Restaurants. Die Kapelle wurde 1640 von den Schweden niedergebrannt. Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria in der Nähe des Nappenplatzes. Alle drei Kapellen wurden im Laufe des Mittelalters begründet, waren der Stadtkirche unterstellt und mit mehreren Vikarien versehen. Das letzte Geschick all dieser Kapellen und Vikarien war dies, dass sie mit der Einführung der Reformation eingezogen und ihre Einkünfte zu Kirchen- und Schulzwecken bestimmt wurden. Kirchlein St. Wendel 1481/86 zur Seelsorge der Siechenhäuser erbaut. Marienkapelle in Allendorf Kloster. Zur Pfarrei Salzungen gehörten auch die zwei Filialdörfer Wildprechtroda und Langenfeld, die beide besondere Kirchen haben. Zwischen der Stadt, den Kirchen und den umliegenden Klöstern gab es zahlreiche Verbindungen: Die Klöster Allendorf und Frauensee verfügten in der Stadt über Grundbesitze und Nappenanteile. Der Pfarrer der Husenkirche wurde durch das Kloster Frauensee, der Stadtkirche auch durch das Kloster Allendorf eingesetzt. Das Kloster Frauenbreitungen besaß Salinenanteile. Aus dem weiteren Umfeld hatten zeitweise noch die Klöster Bildhausen, Kreuzberg, Vacha und St. Katharina Eisenach Besitz in der Stadt und ihrer Gemarkung. Noch eine kurze Bemerkung zu einem Zitat, das Jesus zugeschrieben wird: „Ich bin eine Brücke, auf einer Brücke baut man nicht“. Es besagt, dass eine Brücke dem Menschen helfen soll, einen Abgrund zu überwinden, aber er darf sich nicht auf ihr niederlassen und sich an ihr binden. Denn verweilt er auf der Brücke, dann liegt immer noch unter einen der drohende Abgrund. Was dann geschieht wenn die Brücke einstürzen sollte kann sich wohl jeder selber vorstellen. Und was haben die Mächtigen der Kirche gemacht? Sie haben auf dieser Brücke von der Jesus spricht ein gigantisches Gebäude errichtet. In diesem Gebäude sind die Gläubigen gewissermaßen gefangen und dürfen sinnbildlich gesprochen nicht mehr weitergehen. Was bedeutet das? Der Glaube steht im Mittelpunkt allen Handelns, aber nicht Liebe und Mitgefühl, auch nicht persönliche Gotteserfahrung und individuelle Beziehungen zu Gott, nicht geistige Freiheit, sondern Dogmen, Glaubenszwang, Verbote und Schuld. So wurde aus dem Christentum eine von seinem geistigen Ursprung weit entfernte Religion, in der das Wort mehr Bedeutung hat, als der Mensch. „Wer ist dieses Wesen, das Gott genannt wird?“, fragen sich viele Menschen des Öfteren. Ist er wie eine gewaltige Wolke oder wie ein Schatten, fast unsichtbar? Oder ist er ein Freund, der jedes Gebet hört, und der so real ist, dass man ihn beinahe mit dem Gedanken berühren kann?“ Fragen über Fragen, die sich ein jeder selbst beantworten muss.