Friedliches, langes Bad in eisigem Wind. Als ich um die Ecke biege, schlagen mir kleine, wichtigtuerische Wellen ins Gesicht. Der Rückweg langsamer, entspannt, ständig das Gefühl, von einer Robbe verfolgt zu werden. Winterbaden hat mich ein wenig von der Unsitte geheilt, bei allem ein Ziel zu haben, länger, schneller, mehr. Es ist nicht so, dass man nicht auch beim Kaltbaden messen könnte, im Gegenteil. Die Wassertemperatur, die Streckenlänge, wie lange im Wasser. Viele Kollegen schwimmen mit Thermometer und Uhr und Tachometer. Ich denke regelmäßig darüber nach, aber dann machen die Unwägbarkeiten des Meeres den Plan genauso regelmäßig kaputt. Die Wellen, die Gezeiten, die Stürme. Baden, nur baden, das muss reichen.