In acht Portraits werden je zwei Richter, Staatsanwälte, Notare und Rechtsanwälte aus dem nordbadisch-evangelischen und dem südbadisch-katholischen Milieu vorgestellt, die sich, sei es aus politischer, religiöser oder ethischer Überzeugung dem NS-Regime widerSetzt haben. Einige der vorgestellten Juristen hatten auch in Justiz und Politik der Bundesrepublik bedeutende Ämter inne. So wurde Paul Zürcher 1948 Präsident des badischen Staatsgerichtshofs und Karl Siegfried Bader in Freiburg 1946 Generalstaatsanwalt, 1951 Professor für Deutsche Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. Hermann Veit war nach dem Krieg Oberbürgermeister von Karlsruhe und später dann baden-württembergischer Wirtschaftsminister.
Die lesenswerte Schrift erinnert würdig an nahezu unbekannt gebliebene Widerständige. Sie zeigt eindrucksvoll auf, dass allen geschilderten Juristen trotz grundlegender Unterschiede jeweils eine ausgeprägte Individualität mit hohem Verantwortungsbewusstsein und vielfach gelebter Religiosität zu eigen war. (Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 03/2007)