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Rezensionen
»Durch die Neuauflage des btb-Verlags kann man die Geschichte über Freiheit und den "female gaze", also den weiblichen Blick, wiederentdecken. Und das macht unheimlich Spaß. Denn obwohl der Roman komplizierte Fragen von Machtpositionen und weiblichen Lebens- und Liebesentwürfen radikal verhandelt, ist er leichtfüßig erzählt. Auch heute hat "Bär" keinen Deut seiner erzählerischen Kraft eingebüßt.« Elisa von Hof, Der Spiegel

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensentin Manuela Reichart kann es kaum glauben, was Marian Engel in ihrem Roman gelingt und mit welcher Leichtigkeit: Auf die klarste, direkteste Weise schreibt sie über etwas, das vorher unaussprechlich schien: Eine sexuelle Liebesbeziehung zwischen einer Frau und einem Bären, frei von Romantisierungen, Mystifizierungen oder Anthropomorphisierungen. Die Frau bleibt Frau, der Bär bleibt Bär, das wissen Autorin wie Protagonistin, und trotzdem oder gerade deshalb weckt diese Beziehung etwas in der jungen Archivarin, die im Zentrum dieses Romans steht, das sie vorher nicht kannte: "eine Sexualität, die ihr neu und grenzenlos" erscheint, schreibt Reichart. Dieses Buch, obwohl inzwischen über fünfzig Jahre alt, provoziert und fordert auf eine Weise heraus, die man selten erlebt, so die begeisterte Rezensentin. Die teils herrlichen Naturschilderungen sowie die sehr spezielle Heldinnenfigur sind weitere Gründe für Reichart, "Bär" auch heute noch dringend zu empfehlen. Das einzige Manko: Dass man im Nachwort nicht mehr über die hierzulande eher unbekannte Autorin erfährt.

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