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"Habt Ehrfurcht vor dem Baum", mahnte schon Alexander Freiherr von Humboldt, denn Bäume sind nicht nur Lebensgrundlage des Menschen oder Rohstofflieferant - sie sind einzigartig in ihrem Wuchs, kein Exemplar gleicht dem anderen, mit ihnen sind viele Brauchtümer verknüpft, sie sind in der Kunst verewigt, haben symbolische Bedeutung oder sie spielen in Mythologie und Religion eine zentrale Rolle. Helmut Hirler ist ein Meister der Infrarotfotografie, der es wie kein Zweiter versteht, seine Baumlandschaften in Schwarzweiß und einer unvergleichlichen Lichtstimmung auf Film zu bannen. Seine…mehr

Produktbeschreibung
"Habt Ehrfurcht vor dem Baum", mahnte schon Alexander Freiherr von Humboldt, denn Bäume sind nicht nur Lebensgrundlage des Menschen oder Rohstofflieferant - sie sind einzigartig in ihrem Wuchs, kein Exemplar gleicht dem anderen, mit ihnen sind viele Brauchtümer verknüpft, sie sind in der Kunst verewigt, haben symbolische Bedeutung oder sie spielen in Mythologie und Religion eine zentrale Rolle. Helmut Hirler ist ein Meister der Infrarotfotografie, der es wie kein Zweiter versteht, seine Baumlandschaften in Schwarzweiß und einer unvergleichlichen Lichtstimmung auf Film zu bannen. Seine Aufnahmen sind noch echtes Fotografen-Handwerk, denn er scheut sich nicht, während seiner Reisen mit einer schweren, analogen Panoramakamera zu fotografieren, stellt sich selbst in eine Dunkelkammer und entwickelt Baryt-Abzüge von wahrhaft poetischem Charakter. Seit Jahren ist Hirler in Europa, Asien, Afrika und Nord- und Südamerika unterwegs und hat für dieses Buch perfekt komponierte Aufnahmen vonBäumen und Baumlandschaften in ungewohnter Dramatik zusammengestellt.
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Autorenporträt
HELMUT HIRLER wurde 1954 in Wangen im Allgäu geboren. Seit 1979 arbeitet er als Technischer Lehrer für Photographen und Assistenten für Technik und Medien an der Gewerblichen Schule in Bad Saulgau. Seine Photographien wurden beim AGFAnet-Wettbewerb, bei World Heritage und beim Hasselblad Austrian Super Circuit 2002 mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Photographic Society of America verlieh ihm die Goldmedaille. Er erhielt neben dem Internationalen Kodak Fotokalenderpreis auch jeweils den Preis der Kalenderschau Stuttgart.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2014

Rauscht ein Lied in manchen Zweigen

Das Verhältnis zum Baum spielt in den meisten Zivilisationen eine große Rolle, bis zum heutigen Tag. Es war nie rein sachlich, sondern durch kollektive Phantasien, heftige Wünsche und beunruhigende Ängste aufgeladen. "Waldsterben" ist genauso wenig ein neutraler Begriff wie "die grüne Lunge". Maibäume wurden seit ihrem ersten Auftauchen im Hochmittelalter als Zeichen heidnischer Wildheit immer wieder zwangsgefällt. Im Christbaum gerinnen vom neunzehnten Jahrhundert an Traditionsbewusstsein und Sentimentalität des Bürgertums. Von all dem erfährt man in den sehr informativen Essays von Elsemarie Maletzke und Doris Laudert, die wichtig sind für das volle Verständnis des Buchs. Dabei ist Helmut Hirlers "Bäume" vor allem ein überwältigender, die Präsenz und Vielfalt der Welt feiernder Fotoband. Hirler ist viel gereist; in Europa, aber auch in Nord- und Südamerika. Was er erfahren hat, dokumentiert er sorgfältig. Und doch sind seine filigran abgestuften Schwarzweißbilder pure Poesie, in vielen Fällen sogar der reinste Sinnenrausch. So wie er Bäume und Wälder zeigt, hat man sie selbst im Zeitalter der Allgegenwart der Bilder noch nicht gesehen. Das hat vielleicht mit dem Spürsinn des Fotografen zu tun, der abgelegenste Gegenden aufsucht, aber auch im Vertrauten das Außergewöhnliche entdeckt. Mehr noch aber ist es ein Resultat handwerklicher Entscheidungen: dass er mit einer schweren analogen Panoramakamera fotografiert, dass er ein Faible fürs Infrarot hat und dass er sich noch selbst in die Dunkelkammer stellt. Das hat zur Folge, dass bei ihm das Licht, das eigentliche Medium der Fotografie, eine ganz besondere Rolle spielt. Die Landschaften, die man in ungewohnter Breite sieht, werden transparent, transluzent und oft geradezu transzendent. Alles hat eine sinnliche Kraft und wirkt zugleich fast schon symbolisch. Dazu passt, dass Hirler sich seinem Gegenstand oft wie ein Architekt oder Zeichner nähert: mit einem Faible für die Struktur. Was bei ihm aber nicht einfach Reduktion bedeutet, sondern Offenheit fürs Detail und damit das Wahrnehmen der Vielfalt. So werden Bäume gelegentlich zu Wunderwesen, mit Oberflächen, die an Pelz, Watte oder Schnee erinnern. "Bäume" ist ein Buch, das einen sofort packt und begeistert. Und doch bedarf es der Versenkung, einer fast schon meditativen Dauer des Blicks, um seinen ganzen Reichtum erfassen zu können.

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"Bäume" von Helmut Hirler. Mit Texten von Elsemarie Maletzke, Doris Laudert und Helmut Hirler. Edition Panorama, 2014. 240 Seiten, 135 Abbildungen. Gebunden, 48 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das Buch "Bäume" ist ein wahres Kleinod unter den zahlreichen Bildbänden." (Gießener Allgemeine)