Sowohl Männer als auch Frauen aus Entwicklungs- und Industrieländern arbeiten täglich als Seeleute in der maritimen Wirtschaft. Statistiken zeigen, dass heute nur 2 % aller Seeleute Frauen sind, die vor allem im Kreuzfahrt- und Fährensektor tätig sind. Auf diesen Schiffen werden sie auf geschlechtsspezifische Positionen verwiesen. So besetzen Frauen beispielsweise Positionen wie die des Hotelpersonals oder der Kabinenstewards, die früher und historisch gesehen als Arbeit für Frauen galten, während die Männer Stellen besetzen, die als männlich und wichtiger angesehen werden. Einige sind gezwungen, ein Leben auf See zu führen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, während andere eine jahrelange Ausbildung absolvieren, um sich auf eine Karriere auf See vorzubereiten. Seeleute verbringen lange Zeit an Bord von Schiffen und sind von ihrer Familie getrennt. In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie sich die lange und regelmäßige Abwesenheit der Seeleute von zu Hause auf ihr Arbeits- und Familienleben auswirkt. Dabei werden die Strategien, die Seeleute anwenden, um mit ihrer langen Abwesenheit von zu Hause und ihrer langen Zeit auf dem Schiff zurechtzukommen, soziologisch verstanden.