Endlich aktuelle Materialien für die Berufsschule.
"Im vierten Quartal 2007 erschien im Kösel-Verlag der dritte (von sechs geplanten) Bänden in der Unterrichtsreihe SINN VOLL SINN: Jesus Christus. Zwischen Begeisterung und Ablehnung. Das Team um Prof. Biesinger und Dr. Joachim Schmidt vom Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik in Tübingen hat erneut zusammen mit Michael Boenke Reichhaltiges herausgegeben.
Das im zweiten Band überarbeitete klare Layout wurde übernommen; die Reihe hat ihr Gesicht gefunden. Ebenso ist die Vielfalt, mit der das Thema aufgegriffen wird, wieder zu finden: Acht Bereiche sind es dieses Mal (Idole - Ideale, Frauen, Mein eigenes Leben, Interreligiöses, Wunder, Jesus und Berufsschule, Passion und Auferweckung).
Ein Grundsatzproblem von Schulbüchern ist, dass die dargestellten Medien (und die dazugehörigen Arbeitsaufträge) sofort für die Schüler/innen in Gesamtheit zu sehen sind. Dass trotzdem eigene Entwicklung der Sch möglich wird, eigene Ideen einzubringen sind, hängt umso mehr von der Kreativität der Arbeitsaufträge ab: Das ist hier gewährleistet, wenn Schüler z. B. eigene Gedichte verfassen sollen (Jesus für mich?, S. 24) oder sich mit einem Bildausschnitt befassen können (ebd.). Die Grundlage für solches Arbeiten bietet die Analyse der vorgegebenen Medien, aus der heraus dann der eigene Entwurf entstehen kann.
Von Karikaturen bis zu moderner Kunst ist im vorliegenden Band ein breiter Bogen gespannt, Gedichte, Literatur, Liedtexte sind zu finden (wieder vertreten Nena - fraglich, ob noch aktuell und berufsschulspezifisch, was auch für die 'Alten Meister' im Gemäldebereich zu bedenken ist).
Jesus und die Frauen, ein interessantes Thema: Statements von Sch, Maria von Magdala, Situation der Frauen heute. Leider wird sehr polarisiert; gibt es nicht zeitgemäßere Modelle? Und Maria? Als starke Frau dargestellt - jedoch in der Dimension nicht vertieft: Sie und Josef nehmen ein Kind an, sind selber 'verlobt'; das ist doch thematische Sprengkraft gerade in der heutigen Gesellschaft! Trotzdem ein fruchtbares Kapitel, das auch die aktuelle Diskussion um Eva Herman aufnimmt.
Zu Jesus selbst sind die historischen Fakten zusammengefasst; die Frage nach seiner Historizität ist ein Dauerbrenner unter den Sch. Quellenlage und geschichtliches Umfeld sind im Buch gewürdigt.
Genauso schwierig im Schulalltag ist die Frage der Sch nach den Wundern. Redewendungen untersuchen, 'Bessenheit' durchleuchten, Wundererzählungen aktualisieren: Das alles kann hilfreich sein, um ihren Sinngehalt zu erschließen.
Es ließe sich jedes Kapitel eigens besprechen; summarisch wiederholt sich das Urteil: Die Fundgrube ist groß, viele gute Ideen (auch Projekte!) stecken darin - die Lehrkräfte müssen dennoch für sich selbst Vorentscheidungen treffen, was sie auswählen und besonders, wie sie damit im Unterricht verfahren. Das neue Kopierecht macht es nicht leichter, aus dem Fundus Teile zu lösen, um einen kreativen, dialogischen, auf die Sch bezogenen prozessualen Unterricht zu entwickeln. Am besten geht das wohl mit Hilfe der CD-ROM, die den gezielten Einsatz der Medien erlaubt.
Nach wie vor 'Danke' an Autor und Herausgeber für die Arbeit an einem aktuellen Schulbuch für den BSRU!" -- Meinrad Hörwick, Dipl. Theol., Referent f. Berufliche Schulen, Diözese Augsburg, Jan. 2008, für "kontakte" 1/07
"Im vierten Quartal 2007 erschien im Kösel-Verlag der dritte (von sechs geplanten) Bänden in der Unterrichtsreihe SINN VOLL SINN: Jesus Christus. Zwischen Begeisterung und Ablehnung. Das Team um Prof. Biesinger und Dr. Joachim Schmidt vom Institut für Berufsorientierte Religionspädagogik in Tübingen hat erneut zusammen mit Michael Boenke Reichhaltiges herausgegeben.
Das im zweiten Band überarbeitete klare Layout wurde übernommen; die Reihe hat ihr Gesicht gefunden. Ebenso ist die Vielfalt, mit der das Thema aufgegriffen wird, wieder zu finden: Acht Bereiche sind es dieses Mal (Idole - Ideale, Frauen, Mein eigenes Leben, Interreligiöses, Wunder, Jesus und Berufsschule, Passion und Auferweckung).
Ein Grundsatzproblem von Schulbüchern ist, dass die dargestellten Medien (und die dazugehörigen Arbeitsaufträge) sofort für die Schüler/innen in Gesamtheit zu sehen sind. Dass trotzdem eigene Entwicklung der Sch möglich wird, eigene Ideen einzubringen sind, hängt umso mehr von der Kreativität der Arbeitsaufträge ab: Das ist hier gewährleistet, wenn Schüler z. B. eigene Gedichte verfassen sollen (Jesus für mich?, S. 24) oder sich mit einem Bildausschnitt befassen können (ebd.). Die Grundlage für solches Arbeiten bietet die Analyse der vorgegebenen Medien, aus der heraus dann der eigene Entwurf entstehen kann.
Von Karikaturen bis zu moderner Kunst ist im vorliegenden Band ein breiter Bogen gespannt, Gedichte, Literatur, Liedtexte sind zu finden (wieder vertreten Nena - fraglich, ob noch aktuell und berufsschulspezifisch, was auch für die 'Alten Meister' im Gemäldebereich zu bedenken ist).
Jesus und die Frauen, ein interessantes Thema: Statements von Sch, Maria von Magdala, Situation der Frauen heute. Leider wird sehr polarisiert; gibt es nicht zeitgemäßere Modelle? Und Maria? Als starke Frau dargestellt - jedoch in der Dimension nicht vertieft: Sie und Josef nehmen ein Kind an, sind selber 'verlobt'; das ist doch thematische Sprengkraft gerade in der heutigen Gesellschaft! Trotzdem ein fruchtbares Kapitel, das auch die aktuelle Diskussion um Eva Herman aufnimmt.
Zu Jesus selbst sind die historischen Fakten zusammengefasst; die Frage nach seiner Historizität ist ein Dauerbrenner unter den Sch. Quellenlage und geschichtliches Umfeld sind im Buch gewürdigt.
Genauso schwierig im Schulalltag ist die Frage der Sch nach den Wundern. Redewendungen untersuchen, 'Bessenheit' durchleuchten, Wundererzählungen aktualisieren: Das alles kann hilfreich sein, um ihren Sinngehalt zu erschließen.
Es ließe sich jedes Kapitel eigens besprechen; summarisch wiederholt sich das Urteil: Die Fundgrube ist groß, viele gute Ideen (auch Projekte!) stecken darin - die Lehrkräfte müssen dennoch für sich selbst Vorentscheidungen treffen, was sie auswählen und besonders, wie sie damit im Unterricht verfahren. Das neue Kopierecht macht es nicht leichter, aus dem Fundus Teile zu lösen, um einen kreativen, dialogischen, auf die Sch bezogenen prozessualen Unterricht zu entwickeln. Am besten geht das wohl mit Hilfe der CD-ROM, die den gezielten Einsatz der Medien erlaubt.
Nach wie vor 'Danke' an Autor und Herausgeber für die Arbeit an einem aktuellen Schulbuch für den BSRU!" -- Meinrad Hörwick, Dipl. Theol., Referent f. Berufliche Schulen, Diözese Augsburg, Jan. 2008, für "kontakte" 1/07