In Neil Smith's nine stories, average people find themselves in decidedly unusual situations, as the mundane and the fantastic collide. A woman mourning the loss of her husband finds solace in talking to his ashes, entombed in a curling stone. The title story zeroes in on a girl with Fred Hoyle syndrome, whose age expands and contracts like the universe. The members of a support group for people with benign tumors begin to suspect that their meekness has caused their medical woes. Bang Crunch creates an extraordinary world inhabited by all-too-human characters, and heralds the arrival of a literary talent with an unfailing, exacting concern for the profundities of our lives.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2010Das Verkehrteste
Der seltsame Fall des Benjamin Button ist nichts gegen das Schicksal der kleinen Eepie Carpetrod: Während die Figur von Francis Scott Fitzgerald für ihren umgekehrten Alterungsprozess ein ganzes Leben hat, muss die achtjährige Protagonistin einer Kurzgeschichte von Neil Smith plötzlich erfahren, dass sie die Lebensphasen in nur wenigen Monaten durchlaufen wird. Verkehrte-Welt-Geschichten sind spielerische Belege für das, was die Literatur zu leisten vermag. Aber Smith geht es nicht allein ums Groteske; so zeitigt sein bizarrer Stoff doch auch ganz ernste Reflexionen über das Altern und den Tod. Surreale Elemente oder zumindest sehr außergewöhnliche Phänomene begegnen noch häufiger in Smith' Prosadebüt: Da gibt es einen Performancekünstler, der genmanipulierte Meerschweinchen zum Leuchten bringt; ein Mitglied einer Selbsthilfegruppe für gutartige Tumoren führt stets sein entferntes Magengeschwür in einem Gurkenglas mit sich. Bei manchen Szenen wirft man sich weg vor Lachen, bei anderen wünscht man sich, es ginge auch eine Nummer kleiner und vielleicht etwas subtiler. Ausdrücklich zu würdigen ist die Leistung der Übersetzerin Gabriele Haefs, die für eine Fülle von schwer zu übertragenden Wortspielen den richtigen Ton trifft und angemessene Alternativen im Deutschen findet. Zum Beispiel für einen Hund namens "Spigot", was so viel bedeutet wie "Zapfhahn". Weil so kein Hund heißt, tauft sie ihn - und das ist genial - "Spuckschlund". (Neil Smith: "Bang Crunch". Stories. Aus dem Amerikanischen von Gabriele Haefs. Schöffling, Frankfurt 2009. 296 S., geb., 19,90 [Euro].) wiel
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der seltsame Fall des Benjamin Button ist nichts gegen das Schicksal der kleinen Eepie Carpetrod: Während die Figur von Francis Scott Fitzgerald für ihren umgekehrten Alterungsprozess ein ganzes Leben hat, muss die achtjährige Protagonistin einer Kurzgeschichte von Neil Smith plötzlich erfahren, dass sie die Lebensphasen in nur wenigen Monaten durchlaufen wird. Verkehrte-Welt-Geschichten sind spielerische Belege für das, was die Literatur zu leisten vermag. Aber Smith geht es nicht allein ums Groteske; so zeitigt sein bizarrer Stoff doch auch ganz ernste Reflexionen über das Altern und den Tod. Surreale Elemente oder zumindest sehr außergewöhnliche Phänomene begegnen noch häufiger in Smith' Prosadebüt: Da gibt es einen Performancekünstler, der genmanipulierte Meerschweinchen zum Leuchten bringt; ein Mitglied einer Selbsthilfegruppe für gutartige Tumoren führt stets sein entferntes Magengeschwür in einem Gurkenglas mit sich. Bei manchen Szenen wirft man sich weg vor Lachen, bei anderen wünscht man sich, es ginge auch eine Nummer kleiner und vielleicht etwas subtiler. Ausdrücklich zu würdigen ist die Leistung der Übersetzerin Gabriele Haefs, die für eine Fülle von schwer zu übertragenden Wortspielen den richtigen Ton trifft und angemessene Alternativen im Deutschen findet. Zum Beispiel für einen Hund namens "Spigot", was so viel bedeutet wie "Zapfhahn". Weil so kein Hund heißt, tauft sie ihn - und das ist genial - "Spuckschlund". (Neil Smith: "Bang Crunch". Stories. Aus dem Amerikanischen von Gabriele Haefs. Schöffling, Frankfurt 2009. 296 S., geb., 19,90 [Euro].) wiel
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