Die Bar jeder Vernunft, in der dem Chanson und dem Kabarett, dem Bühnenwitz mit existentieller Spitze gehuldigt wird, ist mehr als nur ein Spielort und ein Stück Berliner Identitätsgeschichte, auf das sogar die Berliner Symphoniker eine Hymne schrieben. Das berühmte Spiegelzelt ist eine Institution der Unterhaltungskunst, die landauf landab den Stil der Unterhaltungsszene der ganzen "Berliner Republik" prägte und veränderte. Erst mit der Bar jeder Vernunft wurde Kleinkunst wieder Großkunst. Viele Künstlerkarrieren hatten dort ihren Anfang, große Namen wie Paolo Conte, Ingrid Caven und Ute Lemper sind auf den Programmen Selbstverständlichkeit, vor allem aber hat sich dort eine deutsche Szene geformt, für die Künstler wie Otto Sander, Götz Alsmann, Geschwister Pfister, Ben und Meret Becker, Cora Frost und Pigor und Eichhorn nur stellvertretend stehen. Daneben hat sich die Bar zu einem der ersten Begegnungsorte zwischen Kultur, Medien und Politik entwickelt - als Sch irmherrn fungieren u.a. Otto Sander, Alfred Biolek, Udo Samel und Wim Wenders und bei Premieren trifft sich, was Rang und Namen hat. Und so erzählt dieser Band von der Bar und ihren Künstlern, einem Ort, der durch eine ganz eigene Atmosphäre und einem ganz eigenen Stil die neue deutsche Unterhaltungsszene entscheidend geprägt hat