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US-Wahlen: 44. Präsident der USA: Barack Obama ist gewählt!
Amerika erlebt eine Sensation: Ein Afroamerikaner geht bei den Demokraten ins Präsidentschaftsrennen. Er ist der erste Schwarze im Weißen Haus. Welche Positionen und Werte vertritt er? Was macht die Faszination dieses politischen Senkrechtstarters aus?
Obama gilt als der «Kennedy seiner Generation»: ein Hoffnungsträger, der einen neuen Stil einführt und die Schranken des Establishments überwindet. Er ist der Versöhner, das Gegenprogramm zu George W. Bush. Er trat von Anfang an gegen den Irakkrieg ein. Er steht für den
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Produktbeschreibung
US-Wahlen: 44. Präsident der USA: Barack Obama ist gewählt!

Amerika erlebt eine Sensation: Ein Afroamerikaner geht bei den Demokraten ins Präsidentschaftsrennen. Er ist der erste Schwarze im Weißen Haus. Welche Positionen und Werte vertritt er? Was macht die Faszination dieses politischen Senkrechtstarters aus?

Obama gilt als der «Kennedy seiner Generation»: ein Hoffnungsträger, der einen neuen Stil einführt und die Schranken des Establishments überwindet. Er ist der Versöhner, das Gegenprogramm zu George W. Bush. Er trat von Anfang an gegen den Irakkrieg ein. Er steht für den «amerikanischen Traum» und die liberalen Ziele sozialen Ausgleichs. Doch Obamas Programm ist manchen nicht konkret genug. Von Marschall analysiert auf dem Hintergrund einer außergewöhnlichen Biografie klar und sachlich den Politiker Obama, den 44. Präsidenten der USA. Zugleich ist dies ein Buch über die veränderte Bedeutung von Rasse und Religion im neuen Amerika.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.2008

"Für Hoffnungsbotschaften sind Amerikaner immer empfänglich"
Christoph von Marschall über die Faszination des Barack Obama und den Vorwahlkampf der Demokraten

Fast eine Stunde lang sitzt er noch am Rand der Bühne. Geduldig beantwortet Christoph von Marschall Fragen, gibt Einschätzungen und signiert Bücher. Ob er etwas zur Körpersprache Obamas sagen könnte, fragt jemand, wann das Rennen denn entschieden sei, ein anderer. Der Vorwahlkampf in Amerika strebt seinem Höhepunkt entgegen, und Marschall, der gerade ein Buch über Barack Obama, den neuen Hoffnungsträger der Demokratischen Partei, geschrieben hat, wundert sich, wie groß das Interesse auch hierzulande ist.

Mehr als 200 Zuhörer sind am Mittwochabend ins Casino der Goethe-Universität gekommen. Sie wollen hören, was es mit dem Phänomen Obama auf sich hat, wollen wissen, wer dieser politische Senkrechtstarter ist, wollen erfahren, wie seine Chancen stehen, tatsächlich Amerikas erster schwarzer Präsident zu werden. Marschall, der seit knapp drei Jahren als Korrespondent für den Berliner "Tagesspiegel" aus Washington berichtet, hat Obama im Wahlkampf begleitet, mit ihm gesprochen. Einen "Versöhner", einen "Mr. Feelgood" nennt er den 46 Jahre alten Senator aus Illinois und lässt keinen Zweifel daran, dass eine besondere Faszination von ihm ausgeht.

"Obama fasziniert aus zwei Gründen", glaubt Marschall. Zum einen sei er ein begnadeter, gewinnender Redner mit enormem Charisma, vor allem aber bringe er eine Botschaft der Hoffnung unter das Wahlvolk. "Und dafür sind die Amerikaner schon immer besonders empfänglich gewesen." Seine Rhetorik, die stets ein wenig "im Unkonkreten" bleibe, unterscheide sich erheblich von der früherer schwarzer Präsidentschaftskandidaten wie etwa Jesse Jackson. Auch Obama inszeniere seine Auftritte mitunter wie eine Predigt und sage Sätze wie "Amerika ist zu Wundern fähig". Aber er benutze im Grunde eine "weiße Rhetorik", die auch die weiße Mittel- und Oberschicht und viele liberale Intellektuelle anspreche. "Der Mann ist wie eine große Projektionsfläche, auf der jeder sehen kann, was er gern sehen möchte", sagt Marschall und verweist auch auf die Biographie des Kandidaten-Kandidaten. Auf Hawaii als Sohn eines Kenianers und einer weißen Amerikanerin geboren, in Indonesien aufgewachsen, in Harvard ausgebildet, in Chicago als Sozialarbeiter tätig, in Illinois zum Senator gewählt und nach seiner Rede beim Parteitag der Demokraten 2004 zum Hoffnungsträger ausgerufen - "das ist der gelebte amerikanische Traum: Egal, wo du herkommst und wer du bist, du kannst es schaffen."

Und Hillary Clinton? Sie sei noch lange nicht aus dem Rennen, meint Marschall. Er glaubt, dass das Ringen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, das nach dem Ausstieg von John Edwards am Mittwoch zum Zweikampf geworden ist, noch lange nicht entschieden ist. Auch nach dem "Super-Tuesday", bei dem am nächsten Dienstag in 22 Bundesstaaten demokratische Vorwahlen stattfinden, werde noch alles offen sein.

"Hillary ist die Wunschkandidatin der Republikaner", meint Marschall. Die Frau des früheren Präsidenten polarisiere die Amerikaner wie eh und je - das wollten sich ihre Gegner zunutze machen. Bei den Demokraten sei sie zwar beliebt, aber anders als Obama fasziniere sie die Menschen nicht, sondern ernte eher Anerkennung für ihre Kompetenz und Erfahrung.

Wie der Wettstreit am Ende ausgehen wird, wagt auch Marschall nicht vorherzusagen. Zu eng ist das Rennen. Und bis zum Wahltag am 4. November ist es noch lang. "Da kann noch viel dazwischenkommen." Die Wirtschaftskrise, ein Anschlag, Skandale. "Aber spannend wird es auf jeden Fall."

bad.

"Barack Obama - der schwarze Kennedy", Christoph von Marschall, Orell Füssli Verlag, Zürich 2008, 222 Seiten, 24 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Thomas Leuchtenmüller kann beinahe vorbehaltlos die beiden Biografien zu Barack Obama loben, die pünktlich zu den amerikanischen Vorwahlen auf den deutschen Markt gekommen sind. Den Unterschied zwischen ihnen sieht er nicht in der Qualität, sondern nur in der Herangehensweise. Während Markus Günthers Biografie ihn vor allem durch die "spannende Dramaturgie" seiner Reportage beeindruckte, schätzt er an Christoph von Marschalls Buch den analytischen Charakter. Beide zeichnen Obama offenbar als durchaus ehrgeizig, aber auch talentiert und charismatisch, wie sich Leuchtenmüllers Rezension entnehmen lässt, die beide Bücher sehr eng miteinander verschränkt. Einige Mankos können sie ihm dabei schon vorwerfen, aber , wie der Rezensent verzeichnet, keine wirklichen charakterlichen Fehler.

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