Chapel Springs, Indiana. Die 26-jährige Tierärztin Madison McKinley wird seit dem Tod ihres Zwillingsbruders Michael von schlimmen Albträumen geplagt. Sie hofft, sich davon befreien zu können, indem sie Michaels größten Traum erfüllt: Bei der alljährlichen Segelregatta jüngster Sieger aller Zeiten
zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bleibt Madison nur noch dieser Sommer. Das große Problem: Sie…mehrChapel Springs, Indiana. Die 26-jährige Tierärztin Madison McKinley wird seit dem Tod ihres Zwillingsbruders Michael von schlimmen Albträumen geplagt. Sie hofft, sich davon befreien zu können, indem sie Michaels größten Traum erfüllt: Bei der alljährlichen Segelregatta jüngster Sieger aller Zeiten zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, bleibt Madison nur noch dieser Sommer. Das große Problem: Sie kann nicht segeln. Sie kann nicht einmal schwimmen, hat sogar panische Angst vor dem Wasser. Als Beckett O’Reilly ihr seine Hilfe anbietet, nimmt Madison diese dankbar an…
Denise Hunter wartet in „Barfuß am See“ mit einer ganz wunderbaren, sehr warmherzigen Geschichte auf. Der Roman kommt ganz ohne „Bösewicht“ aus - es gibt keinen missgünstigen Rivalen, keine neidische Freundin oder boshafte Schwester – die Menschen in Chapel Springs unterstützen sich gegenseitig und sind bei Problemen füreinander da.
So ist es auch für Beckett ganz selbstverständlich, dass er Madison hilft, ihre Angst vor dem Wasser zu überwinden und ihr danach auch das Segeln beibringt – obwohl Madison bei der Segelregatta als Konkurrentin starten wird, unterstützt er sie wo es nur geht und hilft ihr sogar, das alte Boot ihres verstorbenen Bruders wieder auf Vordermann zu bringen.
Es knistert heftig zwischen Madison und Beckett, doch wirklich näher kommen sie sich nicht. Dafür stehen sich beide viel zu sehr selbst im Weg.
Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Perspektive im Verlauf der Handlung zwischen Madison und Beckett hin und her wechselt – so kann man prima an den Gedanken und Gefühlen beider Hauptfiguren teilhaben.
Madison hat den frühen Tod ihres Bruders nicht verwunden. Albträume plagen sie immer stärker, sie leidet unter Schlafmangel und kann ihren Alltag dadurch nicht mehr bewältigen. Der innere Schmerz frisst sie auf. Der Sieg bei der Regatta ist aus ihrer Sicht die einzige Lösung, um endlich Frieden zu finden. Außerdem Madison ist wütend auf Gott, weil er Michael nicht beschützt hat. Obwohl sie sieht, wie gut allen anderen der Glaube tut, ist sie lange Zeit nicht bereit, ihre Einstellung zu ändern und Gott um Hilfe zu bitten.
Beckett blickt auf eine unrühmliche Jugend zurück. Obwohl er sich seit dem grundlegend geändert hat, zweifelt der Sohn eines stadtbekannten Alkoholikers daran, dass Madison sich für ihn interessieren könnte. Er hält sich für nicht gut genug. Darüber hinaus schleppt Beckett ein Geheimnis mit sich herum, von dem er weiß, dass es Madison den Boden unter den Füßen wegziehen wird.
Denise Hunter lässt ihre Protagonisten sehr lange miteinander „ringen“ und erst dann zueinander finden, als alle Probleme, die möglicherweise zwischen ihnen stehen könnten, aufgearbeitet und bewältigt sind.
„Barfuß am See“ ist eine unterhaltsame, romantische Geschichte, in der sich die Akteure sehr intensiv mit ihren Ängsten und Unsicherheiten auseinandersetzen müssen. Absolute Leseempfehlung.