Der Roman „Barkarole – Die Grenzen der Freiheit“ von Yavanna Franck ist ein Drama, welches das Stricher- und Drogenmilieu der 70er Jahre in Frankfurt am Main widergibt.
Lukas entflieht schon früh den Zwängen seines Elternhauses. Er schlägt sich als Straßenkind durch und begegnet dem kleinen
Hannes, der hilflos durch die große Stadt irrt. Auch Hannes ist von zu Hause abgehauen und hat keine…mehrDer Roman „Barkarole – Die Grenzen der Freiheit“ von Yavanna Franck ist ein Drama, welches das Stricher- und Drogenmilieu der 70er Jahre in Frankfurt am Main widergibt.
Lukas entflieht schon früh den Zwängen seines Elternhauses. Er schlägt sich als Straßenkind durch und begegnet dem kleinen Hannes, der hilflos durch die große Stadt irrt. Auch Hannes ist von zu Hause abgehauen und hat keine Ahnung was ihn erwartet. Lukas nimmt ihn unter seine Fittiche. Die beiden Jungen erleben eine Odyssee ohnegleichen, geprägt von Brutalität, Missbrauch und Überlebenskampf, was im Leben eines Strichjungen in dieser Zeit nicht ungewöhnlich ist. Aus ihrer tiefen Freundschaft entwickelt sich in dieser harten Zeit eine innige Liebe. Durch die Geschehnisse, die in diesem Milieu nicht ausbleiben, driftet ihr Lebensweg in unterschiedliche Richtungen.
Der Pflichtverteidiger Reuther muss irgendwann den Fall von Hannes, der im Gefängnis gelandet ist, übernehmen. Bald stellt sich heraus, dass die Vergangenheit von Hannes aus einem Lügengebilde besteht. Nachdem sich Lukas und Reuther zufällig begegnet sind, versuchen sie nun gemeinsam die Vergangenheit von Hannes aufzuklären.
Die Autorin beschreibt, ohne etwas zu beschönigen, den Ablauf in der Szene des Straßenstrichs in all seiner Härte und Brutalität. Auf der anderen Seite kommt auch eine sehr herzvolle Betrachtung mit viel Gefühl zum Ausdruck. Man fühlt sich in die Zeit der 70er Jahre zurückversetzt, auch weil die Stadt Frankfurt, wie sie in dieser Zeit war, so unglaublich schön und nachvollziehbar beschrieben ist. Der Schreibstil wirkt sehr wirklichkeitsnah, man kann sich super hineinversetzen, geht durch Höhen und Tiefen einer Gefühlswelt, wie man sie kaum besser beschreiben kann. Das Ende von Band 1 lässt viele Fragen offen, wie sich das Leben der drei Hauptprotagonisten Lukas, Hannes und Reuther weiterentwickelt und was noch an Geheimnissen zu Tage kommt.
Barkarole ist ein wunderbarer Debütroman der Autorin. Man sehnt sich schon beim Lesen, die Stadt Frankfurt kennenzulernen, auch wenn sie sich inzwischen enorm gewandelt hat. Aber einige Orte wird man dennoch wiederfinden. Dieser Roman ist mit viel Liebe und Herzblut geschrieben und spiegelt durchaus die Realität wider. Dieses Buch ist absolut empfehlenswert. Nicht nur, weil es so unheimlich gut geschrieben ist. Es ist, wenn man ähnliche Erfahrungen in etwas anderer Form gemacht hat, durchaus hilfreich, um sich auf neue Wege einzulassen. Die Vorfreude auf Band 2 von Barkarole ist riesig.