Die Eroberung des indianischen Kontinents ist in jüngster Zeit erneut in das öffentliche Bewusstsein gerückt und hat heftige Kontroversen über die moralische Dimension der spanischen Conquista ausgelöst. Doch schon im 16. Jahrhundert regte sich Protest gegen Maßnahmen und Wirkung der Eroberung, besonders unter den Missionaren. Der Autor zeichnet die von Bartolomé de Las Casas (1484-1566), dem Kopf der "pro-indianischen Bewegung", vorgetragene Kritik nach. Im Zentrum der Analyse stehen die zur Conquista herangezogenen Legitimationsmodelle, die in ihrem zeit- wie auch ideengeschichtlichen Zusammenhang erörtert werden.