Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, Wirtschaftsuniversität Wien (Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaftslehre des Außenhandels), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
In dieser Arbeit werden zwei drastische Eingriffe in die Geschäftstätigkeit der Banken analysiert: Basel I (1992) und Basel II (2007). Beide verfolgen das Ziel die Stabilität im Finanzsektor aufrecht zu erhalten. Da Basel I + II Regulierungsbemühungen der Bankenaufsicht sind, kann man erwarten, dass die Reaktionen der Banken auf die neuen Rahmenbedingungen ähnlich ablaufen. Aus dieser Überlegung werden folgende Forschungsfragen abgeleitet:
- Wie sind die Reaktionen auf Bankenregulierung im allgemeinen?
- Was waren die Ursachen für die Einführung von Basel I und welche Auswirkungen sowie Strategien hatte dies zur Folge?
- Was waren die Ursachen für die Einführung von Basel II?
- Lassen sich Schlussfolgerungen auf die Reaktionen von Basel I auf Basel II ziehen?
- Welche strategischen Auswirkung wird Basel II auf das Bankgeschäft haben?
- Welche strategischen Handlungsmöglichkeiten bieten sich für Banken?
Zur Untersuchung der letzten beiden Fragen wird als methodischer Ansatz das 7-S-System von McKinsey (Strategy, Structure, Systems, Style, Staff, Shared values, Skills) verwendet. In diesem Teil liegt das Schwergewicht der Arbeit.
Banken reagieren auf Regulierungen im allgemeinen mit Kreditverknappung ( credit crunch ) und / oder mit legaler Umgehung der ihnen aufgezwungenen Gesetze.
Vor Basel I hatten sich die traditionsbedingten Strukturen, bedingt durch die Zunahme der Innovationen, verschoben. Die Ausdehnung des Off-Balance-Geschäfts und der damit verbundene Wettbewerb der Banken auf Basis der Risikokosten, führte dazu, dass das Durchschnittsrating der Banken in der EG bei Moody s von Aaa (1980) über Aa1 (1987) auf Aa2 (1989) verschlechtert hat.
Die Änderungen der Eigenkapitalanforderungen unter Basel I hatten für Banken zur Folge, dass die Konkurrenz von Nichtbanken stärker geworden ist, Zinserträge geschrumpft und Dienstleistungserträge gestiegen sind. Formell wurden die verschärften Eigenmittelbestimungen eingehalten (i.e. führten zu einer ausgewiesenen Verbesserung der Eigenmittelquote als Stabilitätsindikator des Finanzsystems). Materiell konnten Banken die Eigenkapitalunterlegungsvorschriften durch Finanzinnovationen teilweise umgehen. Der Wettbewerb fand über Finanzinnovationen oder über den Preis statt. Die Bankenregulierung und die damit verbundenen hohen Unterlegungskosten verursachten ein Steigen der Zinsen. Es kam zu einer regulierungsinduzierten Reduktion der Kreditvergabe ( credit crunch ). Um die Gesamterträge stabil zu halten verlagerten die Banken das Geschäft auf risikoreichere Bereiche mit gleichen Eigenkapitalunterlegungskosten. Damals bot sich die Allfinanzstrategie als geeignetes Mittel um die neuen Gegebenheiten zu bewältigen. Der Aufwand für Mitarbeiterschulungen und IT Ausstattung stieg, mit dieser Strategie verbunden, rapide an.
Unter Basel I waren die aufsichtlichen Kapitalanforderungen zu pauschal und ungenau. Durch zahlreiche Insolvenzzahlen im Mittelstand gerieten Banken zusehends in eine Ertragskrise. Basel II bewirkt jetzt, dass Banken ein risikogerechtes Pricing durchsetzen müssen und, dass innovative Finanzprodukte, welche off-balance-sheet Charakter aufweisen, mit Eigenkapital unterlegt werden. Dieser Basler Eigenkapitalakkord ist in drei Säulen unterteilt. Säule 1 Mindestkapitalanforderungen: Das Ziel ist eine weitgehende Erfassung und genauere Quantifizierung aller wesentlichen Bankenrisiken. Dies soll vor allem durch differenzierte Ansätze zur Messung von Kreditrisiken und durch die Einbeziehung operationeller Risiken erreicht werden, Säule 2 Aufsichtliches Prüfungsverfahren: Aufsichtsinstanzen sollen sicherste...
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In dieser Arbeit werden zwei drastische Eingriffe in die Geschäftstätigkeit der Banken analysiert: Basel I (1992) und Basel II (2007). Beide verfolgen das Ziel die Stabilität im Finanzsektor aufrecht zu erhalten. Da Basel I + II Regulierungsbemühungen der Bankenaufsicht sind, kann man erwarten, dass die Reaktionen der Banken auf die neuen Rahmenbedingungen ähnlich ablaufen. Aus dieser Überlegung werden folgende Forschungsfragen abgeleitet:
- Wie sind die Reaktionen auf Bankenregulierung im allgemeinen?
- Was waren die Ursachen für die Einführung von Basel I und welche Auswirkungen sowie Strategien hatte dies zur Folge?
- Was waren die Ursachen für die Einführung von Basel II?
- Lassen sich Schlussfolgerungen auf die Reaktionen von Basel I auf Basel II ziehen?
- Welche strategischen Auswirkung wird Basel II auf das Bankgeschäft haben?
- Welche strategischen Handlungsmöglichkeiten bieten sich für Banken?
Zur Untersuchung der letzten beiden Fragen wird als methodischer Ansatz das 7-S-System von McKinsey (Strategy, Structure, Systems, Style, Staff, Shared values, Skills) verwendet. In diesem Teil liegt das Schwergewicht der Arbeit.
Banken reagieren auf Regulierungen im allgemeinen mit Kreditverknappung ( credit crunch ) und / oder mit legaler Umgehung der ihnen aufgezwungenen Gesetze.
Vor Basel I hatten sich die traditionsbedingten Strukturen, bedingt durch die Zunahme der Innovationen, verschoben. Die Ausdehnung des Off-Balance-Geschäfts und der damit verbundene Wettbewerb der Banken auf Basis der Risikokosten, führte dazu, dass das Durchschnittsrating der Banken in der EG bei Moody s von Aaa (1980) über Aa1 (1987) auf Aa2 (1989) verschlechtert hat.
Die Änderungen der Eigenkapitalanforderungen unter Basel I hatten für Banken zur Folge, dass die Konkurrenz von Nichtbanken stärker geworden ist, Zinserträge geschrumpft und Dienstleistungserträge gestiegen sind. Formell wurden die verschärften Eigenmittelbestimungen eingehalten (i.e. führten zu einer ausgewiesenen Verbesserung der Eigenmittelquote als Stabilitätsindikator des Finanzsystems). Materiell konnten Banken die Eigenkapitalunterlegungsvorschriften durch Finanzinnovationen teilweise umgehen. Der Wettbewerb fand über Finanzinnovationen oder über den Preis statt. Die Bankenregulierung und die damit verbundenen hohen Unterlegungskosten verursachten ein Steigen der Zinsen. Es kam zu einer regulierungsinduzierten Reduktion der Kreditvergabe ( credit crunch ). Um die Gesamterträge stabil zu halten verlagerten die Banken das Geschäft auf risikoreichere Bereiche mit gleichen Eigenkapitalunterlegungskosten. Damals bot sich die Allfinanzstrategie als geeignetes Mittel um die neuen Gegebenheiten zu bewältigen. Der Aufwand für Mitarbeiterschulungen und IT Ausstattung stieg, mit dieser Strategie verbunden, rapide an.
Unter Basel I waren die aufsichtlichen Kapitalanforderungen zu pauschal und ungenau. Durch zahlreiche Insolvenzzahlen im Mittelstand gerieten Banken zusehends in eine Ertragskrise. Basel II bewirkt jetzt, dass Banken ein risikogerechtes Pricing durchsetzen müssen und, dass innovative Finanzprodukte, welche off-balance-sheet Charakter aufweisen, mit Eigenkapital unterlegt werden. Dieser Basler Eigenkapitalakkord ist in drei Säulen unterteilt. Säule 1 Mindestkapitalanforderungen: Das Ziel ist eine weitgehende Erfassung und genauere Quantifizierung aller wesentlichen Bankenrisiken. Dies soll vor allem durch differenzierte Ansätze zur Messung von Kreditrisiken und durch die Einbeziehung operationeller Risiken erreicht werden, Säule 2 Aufsichtliches Prüfungsverfahren: Aufsichtsinstanzen sollen sicherste...
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