Markus Cheng hat das Detektivgeschäft aufgegeben. Und zwar wirklich. Er ist jetzt im Familiengeschäft, lebt zufrieden mit Frau und Stieftochter. Als die fünfzehnjährige Lena ein Haustier will, überrascht Cheng sie mit einer Packung Krebse. Genauer gesagt, Urzeitkrebse, die es als »Mitbring-Experiment« zu kaufen gibt. Ein kleiner, zylindrischer Behälter, abgekochtes Leitungswasser, Meersalz - und hinein mit den Salzkrebs-Eiern. Bald darauf zucken Larven durchs Wasser und verwandeln sich in helle, durchscheinende Krebstiere. Allerdings sind ein paar Wochen später alle tot - bis auf einen, den Cheng in alter Verbundenheit Batman tauft und dessen Langlebigkeit mysteriöse Ausmaße annimmt. Doch auch bei den Menschen wird gestorben. Wiener Schauspieler, die man mit einer norwegischen Briefmarke auf der Zunge tot auffindet. Ein Fall, um den der Krebszüchter Cheng sich in keiner Weise zu kümmern gedenkt. Leider aber kümmert sich der Fall sehr bald um ihn. Am Ende wird Cheng begreifen, daß er nicht der ist, der er zu sein meint.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Silvia Staude liest Heinrich Steinfests Roman "Batmans Schönheit" weniger der Handlung wegen: Wie in allen anderen Steinfest-Krimis sei die nämlich auch wieder reichlich verworren und surreal. Detektiv Chengs letzter Fall - er soll einem Künstler namens Red helfen, der glaubt, nächstes Opfer seines früheren Chefs zu werden - wird denn auch begleitet von Salzkrebschen mit Superkraft und unglaublich dünnen Buchhandlungsbesitzern. Aber zusammen mit Steinfests Beobachtungsgabe, seinen "messerscharfen Formulierungen" und einer "hinreißenden Ironie" mache das Ganze doch sehr viel Spaß, findet die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Kryptosurrealistisches Mentaltraining.« Die Welt 20101030