Große Namen sind selten. Baumeister, Maler und Bildhauer bleiben meist anonym, aber ihre Werke bezaubern: Bauern- und Dorfkirchen in der herrlichen Landschaft des Voralpenlandes. Gemeinsam ist ihnen der Wunsch, Gott zu loben und Stätten der Andacht zu schaffen. Nah am bäuerlichen Alltag und Festtag, sind sie Ausdruck eines tief verwurzelten Glaubens, naiv in ihrer manchmal archaischen Formensprache und ungemein ausdrucksstark in ihrer Farbigkeit.
Für ihre Kirchen haben die Menschen in Altbayern die schönsten Bauplätze vorgesehen. Meist auf einer Anhöhe. Und im günstigsten Fall, jedenfalls aus der Perspektive unseres profanen Zeitalters, neben einem Wirtshaus. Wobei sich die Frage stellt, was zuerst da war – das Gotteshaus oder die Gastwirtschaft, die auf dem Land oft als Quelle des Nebenerwerbs zur Landwirtschaft herhielt. Michael Petzet, oberster bayerischer Denkmalpfleger außer Diensten, und der Fotograf Hans Joachim Budeit haben einen Bildband über Bauernkirchen vorgelegt. Sie zeigen Kirchen und Kapellen zwischen Donau und Alpen – von der Holledau bis zum Allgäu. In dem Bilderbuch werden kunsthistorische Besonderheiten der einzelnen Bauwerke knapp erläutert. Historische Hintergründe zur Entstehung der Kirchen bleiben leider ausgespart. Nichtsdestotrotz regt das Buch zu einer Rundfahrt an. rn
Hans Joachim Budeit, Michael Petzet: Bauernkirchen. Die schönsten Dorfkirchen und Kapellen zwischen Donau und Alpen, J. Berg Verlag, 96 Seiten, ISBN 978 3- 7658 4189 7, 14,95 Euro
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