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Als die historische Bauforschung an deutschen Baudenkmälern noch jung war, sah alles einfach aus. Es war eine Methode gefunden, mit der sich noch so verschlungene Baugeschichten entschlüsseln ließen. Mit Hilfe der Dendrochronologie entstanden unzählige absolute Baudaten. Daran hat sich bis heute nichts geändert, doch alles ist anders. Nicht daß die Erwartungen enttäuscht wurden, eher sieht sich die Bauforschung mit Fragen konfrontiert wie: Wem nützen diese Ergebnisse, und wer kann die immer umfangreicheren Dokumentationen überhaupt noch verstehen? Bauhistorische Ergebnisse lassen sich leicht…mehr

Produktbeschreibung
Als die historische Bauforschung an deutschen Baudenkmälern noch jung war, sah alles einfach aus. Es war eine Methode gefunden, mit der sich noch so verschlungene Baugeschichten entschlüsseln ließen. Mit Hilfe der Dendrochronologie entstanden unzählige absolute Baudaten. Daran hat sich bis heute nichts geändert, doch alles ist anders. Nicht daß die Erwartungen enttäuscht wurden, eher sieht sich die Bauforschung mit Fragen konfrontiert wie: Wem nützen diese Ergebnisse, und wer kann die immer umfangreicheren Dokumentationen überhaupt noch verstehen? Bauhistorische Ergebnisse lassen sich leicht ignorieren. Andererseits gibt es durchaus den Trend, detaillierte Baudokumentationen als Argumentationshilfe für Rekonstruktions- oder Abrißvorhaben einzusetzen. Es hat den Anschein, als stehe die historische Bauforschung an einem Wendepunkt, was nicht zuletzt durch den Einsatz neuer Medien forciert wird. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, kritisch zum Selbstverständnis sowie zu den Möglichkeiten und Grenzen historischer Bauforschung Stellung zu beziehen.
Autorenporträt
Prof. Dr.-Ing. Johannes Cramer ist seit fast 30 Jahren als Architekt im Bereich Denkmalpflege tätig und betreute zahlreiche prominente Baustellen u.a. bei der Museumsinsel Berlin und auf dem Forum Romanum in Rom. Nach der Promotion an der TH Darmstadt und der Habilitation an der TU Hannover ist er seit 1997 Professor für Bau- und Stadtbaugeschichte an der TU Berlin. Er ist am Schinkel-Zentrum der TU Berlin beteiligt und kooperiert mit dem 1998 eingerichteten Aufbau-/Masterstudiengang Denkmalpflege der TU Berlin. Er ist Autor u.a. des "Handbuches der Bauaufnahme" (1984).