Das Almaqah-Heiligtum von Sirwah/Jemen befindet sich etwa 80 km östlich der heutigen Hauptstadt Sanaa und ca. 40 km westlich von Marib, der einstigen Hauptstadt des Königreichs von Saba. Das Heiligtum war dem sabäischen Reichsgott Almaqah geweiht. In seinem Innenhof stehen zwei der längsten Monumentalinschriften Südarabiens. Die bauhistorische Untersuchung des Heiligtums konnte eine sukzessive Entwicklung eines Kultplatzes zu einem 'internationalen' Sakralkomplex nachweisen, die die komplexe Chronologie der Baulichkeiten des Heiligtums und eine damit einhergehende mindestens 1000jährige Nutzungszeit mit insgesamt 15 Entwicklungsphasen belegt. Die bisher älteste nachzuweisende Phase des Heiligtums ist in Form eines Altars als Kultplatz zu rekonstruieren. Mit der Gesamterweiterung nach Westen, durch die Baumaßnahme des Äußeren Propylons gekennzeichnet, ereichte das Heiligtum seinen Endzustand. Die Forschungen belegen, dass es sich hierbei um eines der wichtigsten Monumente altsabäischer Zeit handelt, welches zweifellos das religiöse Zentrum der Stadt Sirwah bildete. Es stellt eine völlig neue und überraschende Interpretation eines Heiligtums dar.