B Eierköpfe S Üppige Rundungen galten in den Jugendjahren der Bundesrepublik als das Schönheitsideal schlechthin. So gesehen war die Deutsche Bundesbahn voll auf der Höhe der Zeit, als sie 1952 ihre ersten Neubautriebzüge der Reihe ET 56 präsentierte, denn die neuen Fahrzeuge bestachen vor allem durch ihre markante Stirn. Elektrotechnisch waren die ET 56 allerdings eher eine modernisierte Variante der Reichsbahn-Einheitstriebwagen. Erst der 1955/56 entstandene ET 30 brach endgültig mit den Vorkriegstraditionen. Die alsbald als "Eierköpfe" titulierten Fahrzeuge setzte die DB im Vorort- und Städteschnellverkehr in Süddeutschland (ET 56) und im Ruhrgebiet (ET 30) ein. Während allerdings der ET 56 zeit seines Lebens eher ein Schattendasein fristete, war der ET 30 jahrelang aus dem "Pott" nicht wegzudenken. Erst Mitte der Achtzigerjahre ging es den Eierköpfen an den Kragen, 1984 verschwand der ET 30, sein älterer Bruder folgte ihm 1986 auf das Abstellgleis. Erhalten geblieben ist de r ET 30 014, doch sieht er nach langjährigem erfolgreichen Dienst im Museumsbetrieb heute einer ungewissen Zukunft entgegen. In diesem neuen Band der Reihe "Fahrzeugportrait" lebt die Ära der Eierköpfe noch einmal auf, zahlreiche Fotos, Zeichnungen und Dokumente machen diesen Band zu einer wahrhaft "runden" Sache.