Nicht nur das materielle Recht, sondern auch das Prozessrecht wird immer intensiver von europäischem Recht durchdrungen. Der vorliegende Band, der die auf dem 3. Giessener Jean-Monnet-Workshop gehaltenen Vorträge dokumentiert, vermittelt einen Eindruck von dieser Durchdringung am Beispiel des Beweisrechts. Dabei werden sowohl sekundärrechtliche Vorgaben und primärrechtliche Einwirkungen als auch die im Rahmen des europäischen Konstitutionalisierungsprozesses wesentlichen Mindeststandards der Europäischen Menschenrechtskonvention erörtert. Die Beiträge stammen aus den Bereichen des Zivil-, Straf- und Verwaltungsrechts und erfassen die Dynamik und Wirkkraft des Europarechts aus einer kritisch vergleichenden Querschnittsperspektive. Neben der wissenschaftlichen Perspektive fließt auch die anwaltliche Praxis ein. Sie muss sich ebenso auf die wachsende Bedeutung des europäischen Rechts einlassen, um mit dem Integrationsprozess Schritt halten zu können.