Lucio Urtubia, 1931 in einem kleinen Dorf in Navarra geboren, wächst unter ärmlichen Verhältnissen auf. Mitte der 1950er Jahre flüchtet er nach Frankreich, wo er Kontakt zu anarchistischen Gruppen aufnimmt. Von Paris aus unterstützt er den Widerstand gegen die Franco-Diktatur. Fälschen von Dokumenten, Verstecken von Untergrundkämpfern und illegale Geldbeschaffungsaktionen sind fortan Teil seines Lebens. 1980 gelingt ihm sein größter Coup: Durch den Druck von Travellerschecks der Citibank im Wert von mehreren Millionen Dollar zwingt er die mächtigste Bank der Welt in die Knie. Das Leben Lucio Urtubias, das wie ein Abenteuerroman klingt und verfilmt wurde, ist ein Spiegel der revolutionären Bewegungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Fast ungläubig fasst Helmut Höge den Kampf des baskischen Anarchisten Lucio Urtubia zusammen, der in seinen Memoiren schildert, wie er in den 50er Jahren massenhaft gefälschte Travellerschecks druckte um damit militante Bewegungen wie die IRA oder die ETA zu unterstützen. Die damit massiv geschädigte Citybank, eines der "übelsten Finanzinstitute" der Welt, wie der Rezensent meint, ließ sich nach dem Auffliegen Urtubias und seiner Genossen auf einen Vergleich ein und entschädigte ihn gar für seinen Geschäftsverlust, so Höge verblüfft, der ebenfalls registriert, dass der gelernte Fliesenleger später in Frankreich für seine Untergrundarbeit öffentlich geehrt wurde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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