Baustellen faszinieren. Bagger, Kräne und Planierraupen verursachen glänzende Augen - nicht nur bei Kindern. Erstaunlich ist indes, dass Baustellen auf Modellbahnanlagen, wenn überhaupt, meist nur als Straßen- oder Gebäudebaustellen zu finden sind. Auf das Naheliegende, eine Baustelle der Eisenbahn, stößt man eher selten. Zu Unrecht, denn eine Bahnbaustelle bereichert jede Modellbahnanlage. Zum einen, weil sie zu „Behinderungen“ im Betriebsablauf und somit zu interessanten, ja spannenden „Spielprozesssen“ führt. Und optisch gewinnt eine Anlage durch die Darstellung von Bautätigkeiten insofern, als diese zu „Hinguckern“ werden - etwa wenn ein Schweisslicht flackert oder sich dass Oberteil eines Löffelbaggers bewegt. Modelle wie der Turmtriebwagen von Märklin bzw. Trix und die (wenn auch nur begrenzt funktionsfähigen) Baumaschinen von Kibri und Faller stehen erst am Beginn einer spannenden Entwicklung. Der neueste Band aus der Reihe „MIBA-Modellbahn-Praxis“ zeigt, wie Baustellen der Eisenbahn im Modell zu gestalten sind - orientiert am Vorbild, gegliedert in überschaubare Arbeitsschritte und erläutert für den „Hausgebrauch“ des Modellbahners. Der Bogen spannt sich von der klassischen Dampflokzeit bis hin zur modernen Eisenbahn, vom Gleisbau bis zur Oberleitung, von der Baustellensicherung bis zum Lärmschutz. Eigene Kapitel befassen sich mit Bahnbaustellen an Brücken und Bahnübergängen, Tunneln und Einschnitten. Eine Modellübersicht rundet diesen ebenso informativen wie praxisnahen Ratgeber ab, der eine echte thematische Lücke schließt.