Neben beeindruckenden Landschaften im Bayerischen Wald, im Rottal oder am Regen hat Niederbayern auch großartige Stadtanlagen und bau- und kunsthistorische Zentren wie Landshut, die Bezirkshauptstadt und ehemalige Residenzstadt eines Teilherzogtums, Passau, Sitz des ehemaligen Fürstbistums, oder die Herzogstadt Straubing aufzuweisen. Mit ihrer Burg Trausnitz, St. Stephan, der Stadtresidenz und den hohen Kastenhäusern bildet Landshut immer noch den passenden Rahmen für die ehemals mittelalterliche 'Landshuter Hochzeit'. Atemberaubend ist die topografische Lage der kunstreichen Bischofsstadt Passau am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz. Bis in die Zeit der Römer lässt sich ihre Funktion als urbaner Mittelpunkt der Region zurückverfolgen. Und als kraftvolle mittelalterliche Gründung mit einem breiten Straßen-Stadtplatz zeigt sich immer noch Straubing - auch diese Stadt einst Sitz eines Teilherzogtums, Straubing-Holland. Sehr eigene und ganz unterschiedliche lokale Zentren finden sich in anderen Städten und Märkten, mit interessanten Ortsanlagen, Schlössern, Burgen und Klöstern. Und auch Niederbayern ist vom Reichtum seiner zahlreichen Wallfahrts-, Stadt- und Landkirchen geprägt, von bodenständigen Rat- und Bürgerhäusern und eigener Bauernhauskultur.
Alle Dehio-Bände im Überblick
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.09.2008Renovierter Denkmal-Führer
Der „Dehio”, ein Standardwerk für Historiker, ist aktualisiert
München – Der Kunsthistoriker Georg Dehio (1850-1932) war einerseits ein nationalistischer Dickschädel, andererseits ein Visionär, der sich schon vor hundert Jahren um die Denkmalpflege gekümmert hat – in einer unruhigen Zeit also, in der die Menschen den Altertümern noch herzlich gleichgültig gegenüberstanden. Dehio beeinflusste die moderne Denkmalpflege vor allem mit seinem Leitspruch „Konservieren, nicht restaurieren”. Unabhängig davon nahm auf seine Anregung hin auch das Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Gestalt an, dessen erster Band im September 1905 auf dem Tisch lag. Es ist recht schnell zu einem Standardwerk der Geschichtswissenschaft herangereift, noch heute ist die Reihe, die unter dem Begriff „Dehio” berühmt wurde, ein unverzichtbares Vademecum für Historiker, Denkmalpfleger und Reisende.
103 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes erlebte Bayern am Mittwoch eine weitere Sternstunde der angesehenen Edition, wurden doch gleich drei der insgesamt fünf bayerischen Dehio-Bände in neu überarbeiteter Fassung präsentiert. Es fügte sich zu diesem Anlass prächtig, dass das Landesamt für Denkmalpflege gerade seinen 100. Geburtstag feiert und die neuen Bücher liebend gerne als Festgeschenk in Empfang nahm. Beim ersten Blättern wurde offenbar, dass der Deutsche Kunstverlag keine Mühen gescheut hat, um die Bände Niederbayern, Schwaben und Regensburg/Oberpfalz mit Hilfe von ausgewählten Fachleuten und der Dehio-Gesellschaft auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen. Der Band Oberbayern erschien bereits vor zwei Jahren, und der Band Franken, dessen Neubearbeitung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, ist diesmal wenigstens nachgedruckt worden. Landeskonservator Egon Johannes Greipl stellte zufrieden fest, die neuen Dehio-Bände seien jetzt auf der Höhe der Denkmalkenntnis. Das ist insofern nicht unbedeutend, als sich sowohl der Denkmalbegriff und auch der Denkmalbestand in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert haben. Außerdem sind vielerorts tiefgreifende Restaurierungen erfolgt.
Bayern ragt in der Dehio-Reihe der deutschen Kunstdenkmäler mit fünf Bänden heraus, alle anderen Bundesländer besitzen höchstens zwei Bände, verschiedentlich sind die Bestände zweier Bundesländer sogar in einem Band zusammengefasst. Dies beweist die hohe Denkmaldichte und -qualität im Freistaat, wobei die Dehio-Bände schon auch widerspiegeln, dass die Denkmalpflege in den vergangenen Jahrzehnten personell und finanziell schwer gerupft wurde. Nicht umsonst betonte Greipl, dass die Zuarbeit des Denkmalamts wegen des geschwächten Personalstands durchaus mit Schmerzen geschah.
Insgesamt kommen die Dehio-Bände im klassischen Format daher, handlich, mit übersichtlichen Karten versehen, aber nicht mit Fotos. Ein mit Abbildungen versehener Probeband ist einst von der Leserschaft nicht goutiert worden. (Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band II-Niederbayern, Band III-Schwaben, Band V-Oberpfalz, Deutscher Kunstverlag 2008, je Band 58 Euro). Hans Kratzer
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Der „Dehio”, ein Standardwerk für Historiker, ist aktualisiert
München – Der Kunsthistoriker Georg Dehio (1850-1932) war einerseits ein nationalistischer Dickschädel, andererseits ein Visionär, der sich schon vor hundert Jahren um die Denkmalpflege gekümmert hat – in einer unruhigen Zeit also, in der die Menschen den Altertümern noch herzlich gleichgültig gegenüberstanden. Dehio beeinflusste die moderne Denkmalpflege vor allem mit seinem Leitspruch „Konservieren, nicht restaurieren”. Unabhängig davon nahm auf seine Anregung hin auch das Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Gestalt an, dessen erster Band im September 1905 auf dem Tisch lag. Es ist recht schnell zu einem Standardwerk der Geschichtswissenschaft herangereift, noch heute ist die Reihe, die unter dem Begriff „Dehio” berühmt wurde, ein unverzichtbares Vademecum für Historiker, Denkmalpfleger und Reisende.
103 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Bandes erlebte Bayern am Mittwoch eine weitere Sternstunde der angesehenen Edition, wurden doch gleich drei der insgesamt fünf bayerischen Dehio-Bände in neu überarbeiteter Fassung präsentiert. Es fügte sich zu diesem Anlass prächtig, dass das Landesamt für Denkmalpflege gerade seinen 100. Geburtstag feiert und die neuen Bücher liebend gerne als Festgeschenk in Empfang nahm. Beim ersten Blättern wurde offenbar, dass der Deutsche Kunstverlag keine Mühen gescheut hat, um die Bände Niederbayern, Schwaben und Regensburg/Oberpfalz mit Hilfe von ausgewählten Fachleuten und der Dehio-Gesellschaft auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen. Der Band Oberbayern erschien bereits vor zwei Jahren, und der Band Franken, dessen Neubearbeitung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, ist diesmal wenigstens nachgedruckt worden. Landeskonservator Egon Johannes Greipl stellte zufrieden fest, die neuen Dehio-Bände seien jetzt auf der Höhe der Denkmalkenntnis. Das ist insofern nicht unbedeutend, als sich sowohl der Denkmalbegriff und auch der Denkmalbestand in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert haben. Außerdem sind vielerorts tiefgreifende Restaurierungen erfolgt.
Bayern ragt in der Dehio-Reihe der deutschen Kunstdenkmäler mit fünf Bänden heraus, alle anderen Bundesländer besitzen höchstens zwei Bände, verschiedentlich sind die Bestände zweier Bundesländer sogar in einem Band zusammengefasst. Dies beweist die hohe Denkmaldichte und -qualität im Freistaat, wobei die Dehio-Bände schon auch widerspiegeln, dass die Denkmalpflege in den vergangenen Jahrzehnten personell und finanziell schwer gerupft wurde. Nicht umsonst betonte Greipl, dass die Zuarbeit des Denkmalamts wegen des geschwächten Personalstands durchaus mit Schmerzen geschah.
Insgesamt kommen die Dehio-Bände im klassischen Format daher, handlich, mit übersichtlichen Karten versehen, aber nicht mit Fotos. Ein mit Abbildungen versehener Probeband ist einst von der Leserschaft nicht goutiert worden. (Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Band II-Niederbayern, Band III-Schwaben, Band V-Oberpfalz, Deutscher Kunstverlag 2008, je Band 58 Euro). Hans Kratzer
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"Genau recherchiert, wissenschaftlich fundiert und äußerst präzise aufbereitet, enthält er alle notwendigen Informationen, die eine Planung oder den Besuch kultur- und kunsthistorischer Stätten in Niederbayern erst zum vollkommenen Kunsterlebnis werden lassen! Der bibliophil aufgemachte Band ist als Nachschlagewerk zu den kunsthistorisch bedeutenden Stätten Niederbayerns nicht nur für jeden kunsthistorisch Interessierten unerlässlich, sondern auch für jede Bibliothek und Schule!" Herbert Pardatscher-Bestle in: Bücherrundschau (01.2020)