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Der Eintritt Bayerns in das von Preußen dominierte Deutsche Reich im Jahr 1871 war für das Königreich keine Herzensangelegenheit, sondern entsprang rein realpolitischen Zwängen. Verschiedene Sonderrechte, die sich Bayern sicherte, vermittelten zumindest psychologisch das Gefühl einer erhalten gebliebenen Teilsouveränität.Dem Reichspatriotismus und der Reichsbegeisterung der nationalliberalen Eliten Bayerns stand das altbayerisch-katholische Lager mit antipreußischer Orientierung und Beharren auf Eigenständigkeit gegenüber. In der Kammer der Abgeordneten stellte die christlich-konservative…mehr

Produktbeschreibung
Der Eintritt Bayerns in das von Preußen dominierte Deutsche Reich im Jahr 1871 war für das Königreich keine Herzensangelegenheit, sondern entsprang rein realpolitischen Zwängen. Verschiedene Sonderrechte, die sich Bayern sicherte, vermittelten zumindest psychologisch das Gefühl einer erhalten gebliebenen Teilsouveränität.Dem Reichspatriotismus und der Reichsbegeisterung der nationalliberalen Eliten Bayerns stand das altbayerisch-katholische Lager mit antipreußischer Orientierung und Beharren auf Eigenständigkeit gegenüber. In der Kammer der Abgeordneten stellte die christlich-konservative Bayerische Zentrumspartei die Mehrheit. Der bayerische Ministerrat war gegenüber Berlin zurückhaltend, um nicht durch Kritik am Kaiser das monarchische Prinzip und somit auch das eigene Königtum zu schwächen.Im Verlauf des Ersten Weltkriegs traten diese politischen und gesellschaftlichen Gegensätze in aller Deutlichkeit zutage. Die hohen Verluste an Menschen und Material, die schlechte Versorgungslage in der Heimat und die sinkende Hoffnung auf ein schnelles Kriegsende führten zu einer Miss-Stimmung in der Bevölkerungsmehrheit, die sich zunehmend gegen Preußen, das mit dem Deutschen Reich gleichgesetzt wurde, richtete. Es entflammte ein regelrechter Hass auf die 'Saupreußen' als Schuldige an der verfahrenen Kriegslage.Wie lässt sich Bayerns Politik und Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen Reichstreue und Reichsverdrossenheit in den Kriegsjahren einordnen? Welche unterschiedlichen, vielleicht auch gegensätzlichen Interessen verfolgten die verschiedenen Akteure und Gruppierungen? Welche Dynamik entwickelte sich bei den unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Strömungen während des Kriegsverlaufs? Waren die reichstreuen Kräfte auch immer unitarisch motiviert, und war im Umkehrschluss die Reichsverdrossenheit zwangsläufig mit partikularen Interessen verknüpft? Diesen Fragen will das vorliegende Buch nachgehen.
Autorenporträt
Funk, RolandRoland Funk, geboren 1952 in Laufen/Salzach, studierte nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann Betriebswirtschaft an der Hochschule Pforzheim und war im Rahmen seiner beruflichen Laufbahn in verantwortlichen Positionen in den Bereichen Marketing und Sales tätig. 2014 Abschluss des Masterstudienganges 'Europäische Moderne: Geschichte und Literatur' an der FernUniversität in Hagen. Bisherige Veröffentlichung: 'Männlichkeitsideale in Karl Mays Kolportageroman Waldröschen' (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 146/2012). Der Autor lebt im Raum München.