„Fisch oder Fleisch?“ - genauer gesagt „Beatles oder Stones?“ - das war in den 60erJahren die alles entscheidende Frage unter den Jugendlichen … und heute vielleicht unter den „Oldies“. Auf der einen Seite eine Band, die Klassiker der Musikgeschichte schrieb, auf der anderen Seite die vom Blues
inspirierten Rock'n'Roller, Die beiden Musikgruppen bestimmten damals die Musikszene und ihr Verhältnis…mehr„Fisch oder Fleisch?“ - genauer gesagt „Beatles oder Stones?“ - das war in den 60erJahren die alles entscheidende Frage unter den Jugendlichen … und heute vielleicht unter den „Oldies“. Auf der einen Seite eine Band, die Klassiker der Musikgeschichte schrieb, auf der anderen Seite die vom Blues inspirierten Rock'n'Roller, Die beiden Musikgruppen bestimmten damals die Musikszene und ihr Verhältnis untereinander kannte viele Facetten. Häufig wurden die Stones als die „böse“ Version der „braven“ Beatles angesehen. Ein Konflikt, der in der Musikwelt künstlich angeheizt wurde.
Der amerikanische Historiker und Journalist John McMillian beweist in seinem Buch „Beatles vs. Stones“, dass zu diesem Thema noch nicht alles gesagt ist. Locker und ohne Partei zu ergreifen, beleuchtet er die Konkurrenz der beiden Rock-Rivalen in sechs Kapiteln. Zunächst untersucht McMillian das vorgeprägte Image „Gentlemen oder Rowdys?“ und stellt dabei fest, dass die beiden Bands mehr Gemeinsamkeiten hatten, als bisher angenommen. Die Beatles verfügten zwar über die größere musikalische Kreativität, die Stones machten dagegen den Blues populär und ihre Musik war rebellischer.
Natürlich geht der Autor auch auf die Rivalität, den Neid und die gegenseitigen abwertenden Vergleiche ein, die aber meist von Sensationsjournalisten oder naiven Teenagern geschürt wurden, denn trotz aller Spannungen gingen die Beatles und Stones meistens freundschaftlich und respektvoll miteinander um. Natürlich wollten sie sich gegenseitig übertrumpfen, wann immer sich eine Möglichkeit bot.
In „Yankophilia“ beleuchtet McMillian, wie man speziell in den USA mit dieser Rivalität umging. In dem Kapitel „Politik und Imagepflege“ schildert der Autor dagegen den Umgang der beiden Bands mit der Öffentlichkeit (speziell mit den Medien) und untersucht ihren Einfluss auf die damalige Jugendbewegung. Im Abschlusskapitel „Gemauschel im Popdschungel“ hinterfragt er zahlreiche Geschichten und Gerüchte, die in den 60er Jahren und später um die beiden Bands kursierten. In seinem kurzen Epilog verfolgt McMillian dann abschließend ihre Geschichte und Entwicklung bis in die heutigen Tage. Komplettiert wird das Porträt der beiden Musikbands durch einen umfangreichen Anhang mit Anmerkungen, Bibliografie und Register. Außerdem gibt es in der Mitte des Buches einen 16seitigen Bildteil.
Fazit: Eine abwechslungsreiche und gut lesbare Darstellung, wobei die zahlreichen Hintergrundfakten und Anekdoten auch für Beatles- oder Stones-Fans interessant und teilweise neu sein dürften.