Menschen suchen hinter den Dingen, die sie umgeben, und den Ereignissen, in die sie verstrickt sind, eine Bedeutung. Die Fähigkeit, Sinn und Bedeutung zu erschließen, steht am Anfang jeder Kultur. Jochen Hörischs große Studie über den Zusammenhang von Zeitlichkeit und Bedeutsamkeit handelt von den Ursprüngen und fundamentalen Voraussetzungen unserer kulturellen Existenz. Indem er Fragen der Philosophie mit der Interpretation großer Kunst und einer Analyse moderner Medien verbindet, legt der Literatur- und Medienwissenschaftler mit diesem Buch eine Grundlagenarbeit für die Geisteswissenschaften vor.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für Stefana Sabin hat der Autor hier eine schriftstellerische Höchstleistung vollbracht. So trivial ihr Jochen Hörischs These von der Zeitlichkeit als Voraussetzung für Sinn, von Kunst und Kultur als Sublimationen unserer Todesbewusstheit auch vorkommt, so angetan ist die Rezensentin von der Genauigkeit und dem Elan, mit denen Hörisch den Leser auf seine Seite zieht. Deutungen, Anspielungen, Hinweise ergeben für Sabin ein "Riesenpanorama" sämtlicher künstlerischer Gattungen im Hinblick auf den Tod und seine Verwandlung in Sinn. Bedauernswert findet Sabin nur, dass Hörisch mitunter rhetorisch übers Ziel hinausschießt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH