Was ist Sport? In der Jugend schärfen sich die Konturen dieses deutungsoffenen Phänomens, weil Heranwachsende in Schule und Freizeit erfahren, welche Handlungen, Ziele und Werte sich mit sportlichem Engagement verbinden lassen. Führt unterschiedliche Gewichtung dieses Freizeitsegments auch zu unterschiedlichen Bedeutungen? Um das zu erörtern, wurden stark aktive Multiplayer und kaum interessierte Sportabstinente quantitativ und qualitativ verglichen, um nachzuzeichnen, wie aus der hohen oder geringen Bedeutsamkeit eine Idee des Sports entsteht, die schließlich handlungsleitend ist. Kern der Studie bilden mikroethnografische Studien und Interviewlängsschnitte, mit denen jugendliche Sportler von der 7. bis zur 10. Klasse begleitet wurden. Vier zentrale Bedeutungen des Jugendsports werden auf der Grundlage der Forschungsergebnisse diskutiert: Sport als Möglichkeit, junges Leben zu ordnen; Sport als intergenerationales Beziehungsfeld; die identitätsbildende Kraft des Sporttreibens und die Bedrohung des Spielerischen in den sportiven Handlungen der Jugendlichen. Der rote Faden wird in den Diskussionen durch einen überraschenden Befund gebildet: Multiplayer und Sportabstinente gehen trotz ihrer unterschiedlichen Erfahrungen vom gleichen Bild des Sports aus. Beide Gruppen meinen, es gäbe einen "richtigen" Sport, bei dem man "etwas tun" muss, um "etwas zu erreichen". Diese zugespitzte Sportinterpretation ist stark handlungsleitend. Das wird in einem abschließenden Kapitel aus fachdidaktischer Sicht diskutiert, denn Schulsport sollte darauf reagieren.
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