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Vor dem Hintergrund der Diskussion um das geplante »Bundeswehr-Ehrenmal« untersucht der Band das Soldatengedenken in der Bundesrepublik.
Die Auslandseinsätze seit den 1990er Jahren haben Rolle und Aufgaben der Bundeswehr grundlegend verändert. Damit hat sich auch das Verhältnis von Militär und Gesellschaft gewandelt. Dass der militärische Einsatz gefährlich ist und potentiell den gewaltsamen Tod einschließt, ist für die Bundesrepublik eine neue Erfahrung. Prägend war und ist eine Erinnerungskultur, welche die »Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft« ins Zentrum rückt. Eine Erinnerung an den…mehr

Produktbeschreibung
Vor dem Hintergrund der Diskussion um das geplante »Bundeswehr-Ehrenmal« untersucht der Band das Soldatengedenken in der Bundesrepublik.

Die Auslandseinsätze seit den 1990er Jahren haben Rolle und Aufgaben der Bundeswehr grundlegend verändert. Damit hat sich auch das Verhältnis von Militär und Gesellschaft gewandelt. Dass der militärische Einsatz gefährlich ist und potentiell den gewaltsamen Tod einschließt, ist für die Bundesrepublik eine neue Erfahrung. Prägend war und ist eine Erinnerungskultur, welche die »Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft« ins Zentrum rückt. Eine Erinnerung an den aktiven militärischen Einsatz, an das Opfer »für« demokratisch legitimierte Ziele hat noch keine akzeptierten Ausdrucksformen gefunden. Aus diesem Grund fehlen bis jetzt adäquate Formen der Erinnerung an tote Bundeswehrsoldaten.
Das Buch bilanziert historische Traditionen des Soldatengedenkens in Deutschland und skizziert, welche Angebote es heute von Seiten der Religion und der Psychologie für die Trauernden gibt. Darüber hinaus diskutiert der Band, wie sich das geplante »Bundeswehr-Ehrenmal« in die deutsche Denkmalslandschaft einfügt und fragt nach den Gründen für die geringe öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber der sich ändernden Rolle des Militärs in der bundesdeutschen Gesellschaft.

Mit Beisträgen von
Wolfgang Kruse (Hagen), Jörg Echternkamp (Potsdam), Manfred Hettling (Halle), Horst Schuh (Euskirchen), Wolfgang Schmidt (Potsdam), Thomas R. Elßner (Koblenz), Angelika Dörfler-Dierken (Strausberg), Stefanie Endlich (Berlin), Hans-Ernst Mittig (Berlin), Klaus Naumann (Hamburg), Herfried Münkler (Berlin) u.a.

Inhaltsverzeichnis:

Manfred Hettling/Jörg Echternkamp, Einleitung

1. Traditionen soldatischen Totengedenkens

Wolfgang Kruse (FernUni Hagen)
Strukturprobleme des monumentalen Gefallenenkultes in Deutschland seit 1813

Jörg Echternkamp (MGFA)
Last der Vergangenheit – die Toten der Wehrmacht in der Bundesrepublik

Manfred Hettling (Martin-Luther-Universität Halle)
Partikulare Denkmalsformen in der Bundesrepublik

Ulrich Schlie (BMVG, Berlin)
Das Bundeswehr-Ehrenmal in Berlin

2. Psychologische und religiöse Angebote

Horst Schuh (Euskirchen)
Die Truppenpsychologie und der Tod im Einsatz
Wolfgang Schmidt (MGFA)
Die Toten der Bundeswehr – säkulares Ritual und sakrales Gedenken

Thomas R. Elßner (Pastoralreferent, Dienststelle des Kath. Standortpfarrers Koblenz IV)
Bemerkungen eines katholischen Seelsorgers

Angelika Dörfler-Dierken (Sowi, Bw)
Bemerkungen aus Sicht der evangelischen Kirche

3. Das »Ehrenmal« als Teil der bundesdeutschen Denkmalslandschaft

Günter Schlusche (Berlin)
In einer stillen Seitenstraße. Das »Ehrenmal« in seinem städtebaulichen Umfeld

Heinrich Wefing (FAZ, Berlin)
Die Formensprache des Meckschen Entwurfs

Stefanie Endlich (HdK, Berlin)
Orte des Gedenkens in Berlin – Nationale und dezentrale Formen der Erinnerung

Hans-Ernst Mittig (HdK, Berlin)
Sind demokratische Werte monumental repräsentierbar?

4. Militär und Öffentlichkeit

Thomas Bulmahn (Sowi Bw), Die bundesdeutsche Öffentlichkeit und ihre Haltung zu Auslandeinsätzen

Klaus Naumann (HIS, Hamburg)
Das Schweigen der Zivilisten

Herfried Münkler (HU, Berlin)
Militärisches Totengedenken in postheroischer Gesellschaft

English summary:
The book examines attitudes in and toward the military in modern Germany in the light of the discussion regarding plans for a Bundeswehr memorial.
Autorenporträt
Dr. Manfred Hettling ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg.