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Das humanistische Schulwesen befand sich am Ende des 19. Jahrhunderts in einer schweren, existenzbedrohenden Krise. Inmitten großer technischer, wirtschaftlicher und sozialer Umbrüche hatten sich die Erwartungen der Gesellschaft an ihre vornehmsten schulischen Bildungseinrichtungen deutlich verändert. Die Spannungen zwischen den Anforderungen einer sich zunehmend naturwissenschaftlich-technisch modernisierenden Wirtschaft und Gesellschaft einerseits und traditionellen Bildungsidealen andererseits wirkten sich auch auf die vier niederen evangelisch-theologischen Seminare sowie die beiden…mehr

Produktbeschreibung
Das humanistische Schulwesen befand sich am Ende des 19. Jahrhunderts in einer schweren, existenzbedrohenden Krise. Inmitten großer technischer, wirtschaftlicher und sozialer Umbrüche hatten sich die Erwartungen der Gesellschaft an ihre vornehmsten schulischen Bildungseinrichtungen deutlich verändert. Die Spannungen zwischen den Anforderungen einer sich zunehmend naturwissenschaftlich-technisch modernisierenden Wirtschaft und Gesellschaft einerseits und traditionellen Bildungsidealen andererseits wirkten sich auch auf die vier niederen evangelisch-theologischen Seminare sowie die beiden katholischen Konviktsgymnasien aus, die in Württemberg als herausragende humanistische Lehranstalten eingerichtet worden waren. Wie deren Schulleiter und Lehrer auf diese Herausforderungen reagierten, inwiefern Anpassungsleistungen an die Moderne erbracht oder verweigert wurden, untersucht der Autor unter konfessionsvergleichender Perspektive mit Blick auf die Bildungs- und Berufsauffassung der Lehrerschaft sowie mit Blick auf das von den Lehrkräften vertretene Staats- und Geschichtsbild zwischen Reichsgründung und dem Ende des Ersten Weltkriegs.
Autorenporträt
Reinhard Ilg unterrichtet am Wildermuth-Gymnasium Tübingen Deutsch und Geschichte. Er wurde mit dieser Arbeit an der dortigen Universität promoviert.