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Kurztext:
Ein großer Teil unseres Alltags ist vom Umgang mit Dingen bestimmt. Manche Gegenstände finden große Aufmerksamkeit, andere bleiben unauffällig im Hintergrund, aber in allen werden kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen greifbar. Gregor Dobler rekonstruiert die Geschichte des Umgangs mit Dingen auf der bretonischen Insel Ouessant. So entsteht auf der Grundlage einer einjährigen ethnologischen Feldforschung und eingehender wirtschaftshistorischer Quellenstudien eine historische Ethnographie der Modernisierung am Beispiel des Dinggebrauchs.
Langtext:
Um
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Produktbeschreibung
Kurztext:
Ein großer Teil unseres Alltags ist vom Umgang mit Dingen bestimmt. Manche Gegenstände finden große Aufmerksamkeit, andere bleiben unauffällig im Hintergrund, aber in allen werden kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen greifbar. Gregor Dobler rekonstruiert die Geschichte des Umgangs mit Dingen auf der bretonischen Insel Ouessant. So entsteht auf der Grundlage einer einjährigen ethnologischen Feldforschung und eingehender wirtschaftshistorischer Quellenstudien eine historische Ethnographie der Modernisierung am Beispiel des Dinggebrauchs.

Langtext:
Um 1800 verfügte ein typischer Haushalt auf Ouessant, der westlichsten der bretonischen Inseln, über etwa zweihundert Gegenstände; heute sind es mehrere tausend. Wie ist diese Entwicklung zu erklären, und mit welchen Veränderungen im Umgang mit Dingen ist sie verbunden?
Konsumgeschichte ist ohne Wirtschaftsgeschichte nicht denkbar. Am Beginn der Arbeit steht deshalb die Darstellung der ungewöhnlichen wirtschaftlichen Verhältnisse Ouessants. Zwischen 1830 und 1960 fuhren fast alle männlichen Ouessantiner als Matrosen zur See. Sie verbrachten viele Jahre auf den Weltmeeren und in den Häfen zwischen New York, Shanghai und Valparaíso. Den täglichen Lebensunterhalt der Familien bestritten unterdessen die Frauen als Bäuerinnen. Der Autor zeigt, dass ihre subsistenzorientierte Landwirtschaft, obwohl sie mit einfachsten Mitteln auskam, kein Überbleibsel vergangener Zeiten war, sondern die Markteinbindung über die Arbeitsmigration der Männer zur Voraussetzung hatte.
Der zweite Teil der Arbeit nimmt eine weitere Rahmenbedingung des Konsums in den Blick. Er beschreibt, welchen Einfluss Veränderungen in der Art der Güterbeschaffung - Sammeln, Herstellen oder Kaufen - auf den Umgang mit Dingen hatten. Dazu gehört auch eine Geschichte des lokalen Warenangebotes und der jeweiligen Einkaufssituationen.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend, stellt der Autor entscheidende Phasen des Konsumwandels an ausgewählten Gegenstandsgruppen dar. Die Beispiele reichen vom Essgeschirr über das Fernsehen bis zum Alkoholkonsum. Dabei setzt Dobler das empirische Material stets in Beziehung zu Theorien des Konsumwandels.

"Diese Arbeit ist eine Freude zu lesen. Sie wird für die Diskussion in der Ethnologie eine große Bereicherung sein. Sie wird ohne Zweifel die theoretische Diskussion allgemein wie die ethnographische in ihrem Felde bewegen. Und obwohl es sich nicht um eine geschichtswissenschaftliche Arbeit handelt, wird sie sicher auch von Historikern mit Gewinn gelesen werden." Till Förster
Autorenporträt
Gregor Dobler, geb. 1971; studierte Ethnologie in Freiburg, Berlin und Bayreuth; Promotion in Ethnologie 2002; arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am
Ethnologischen Seminar in Basel; Forschungen in der Côte d'Ivoire, Frankreich und Namibia