Ich bin ein Buchliebhaber und mag neue Publikationen besonders, wenn sie mir vom Äußeren her schon signalisieren, dass etwas Besonderes drin steckt. Der Buchrücken dieses Druckwerkes ist in Orange gehalten, der Titel auf dickem Karton gedruckt, alles daran lockt und sagte mir: kaufen!
Das
Unboxing des Buches, d.h. die Seiten aufzuschlagen, war ein Vergnügen: die ersten Innenseiten in Orange…mehrIch bin ein Buchliebhaber und mag neue Publikationen besonders, wenn sie mir vom Äußeren her schon signalisieren, dass etwas Besonderes drin steckt. Der Buchrücken dieses Druckwerkes ist in Orange gehalten, der Titel auf dickem Karton gedruckt, alles daran lockt und sagte mir: kaufen!
Das Unboxing des Buches, d.h. die Seiten aufzuschlagen, war ein Vergnügen: die ersten Innenseiten in Orange ohne Text, dann noch eine Orange Seite gefolgt von Grau und dem Text: "Beep! Beep! Wir haben sie nicht alle", dann zwei gelbe Seiten mit den Pflichtinformationen, dann eine Reihe von fiktiven Titeln und dem Hinweis rechts: Unser Bücherregal, anhand dieser fiktiven Bücher aus der Zukunft erklären wir BEEP, also wie man Bücher schreibt.
Eines meiner Lieblingsbücher heißt „Unsterblich“ und ist von Stephen Cave, mit dem Untertitel: „Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben als Triebkraft unserer Zivilisation.“ Dort wird auch der Weg zur Unsterblichkeit über digitale Inhalte skizziert, eine Kopie unserer selbst also gespeichert für die Ewigkeit - und eines Tages wieder zum Leben erweckbar? Meine Aufmerksamkeit war schon auf Seite 28 von Beep! Beep! geweckt.
Im Buch von Peter Felixberger wird auf Seite 28 die 2041 erschienene Publikation von Nils auf den Beinen vorgestellt, Titel: „Ewig leben“. Es scheint mir höchst aktuell und müsste so wirklich geschrieben werden, wahrscheinlich viel früher als 2041.
Noch aber ist es fiktiv, wir schreiben das Jahr 2041, und Nils auf den Beinen, der fiktive Autor wird so umschrieben: „42 Jahre alt, Innovations- und Technologieforscher am MIT Massachusetts.“ Er skizziert sein Buch in den wesentlichen konzeptionellen Grundlagen und erklärt mithin folgende Aspekte:
Was mache ich in dem Buch?
Was wird dabei sichtbar?
Warum schreibe ich das Buch?
Welche Claims beschreiben das Buch am besten?
Welche Appelle für welche Leser?
Wie positionieren wir uns final?
Damit nichts von einem wertvollen Leben verloren geht, kann es fortlaufend gespeichert und gesichert, auch mit KI zum Leben erweckt werden. Ich kann mit diesem Leben sprechen, auch nach seinem Tod. „Das ist konsequent und radikal. Jeder Mensch wird in einem universellen Wissensspeicher auffindbar.“
Leichte Kritik von mir an dem zentralen Claim für das Buch: „Schafft Vielfalt und erweitert das Farbenspektrum.“ Ich denke, dass niemand dabei an die Vielfalt denkt, sondern eher egoistisch sich selbst „weiterleben“ lassen möchte. Zudem wird der Garten der Brüderlichkeit weiterhin ein Traum bleiben, herrschaftsfreie Paradiese sind ebenso wenig zu erwarten, wohl aber kreative Einzelwesen, die sich einreihen dürfen in das große, vielleicht erfolgreiche Wiki-Universum. Keiner muss dann das Rad neu erfinden, sondern kann sich bei der Unendlichkeit bisheriger Lösungen bedienen.
Das Cluetrain Manifest aus den Nuller Jahren hat mich immer inspiriert und zu Beginn war ich sehr optimistisch. Es abzugleichen mit der Realität und der Ideenkraft kreativer Menschen war dann doch eher ernüchternd. Menschen sind umso besser je egoistischer sie sich verhalten dürfen, um damit auch anderen zum Erfolg verhelfen zu können.
Ein höchst gelungenes Buch, das in mir Gespräche und Optimierungen anschob. Das Beste, was ein Buch überhaupt erreichen kann. Dabei vermitteln die 14 fiktiven Buchideen aus der Zukunft höchst kreative, spannende Herangehensweisen. Sie sind zeitlich viel näher an einer Realisierung im unmittelbaren Morgen als in den Konzepten im Hinblick auf ihre Veröffentlichungszeit angedeutet.