Der schon oft totgesagte Bildungsbegriff hat in den vergangenen Jahren einen erstaunlichen Aufschwung erlebt. Wenig reflektiert wird hingegen über die für Bildungsprozesse notwendige und produktive Spannung zwischen Freiheit und Gleichheit. Wo dieses Spannungsverhältnis aus den Fugen gerät, verkehrt sich Bildungsgerechtigkeit leicht zur Gleichmacherei. Die angestrebte Freisetzung der Einzelnen mündet in eine pädagogische Kontrollgesellschaft. Bildung zielt auf Freiheit im Denken und Handeln: eine Freiheit, auf die Staat und Gesellschaft unverzichtbar angewiesen sind - sollen politische…mehr
Der schon oft totgesagte Bildungsbegriff hat in den vergangenen Jahren einen erstaunlichen Aufschwung erlebt. Wenig reflektiert wird hingegen über die für Bildungsprozesse notwendige und produktive Spannung zwischen Freiheit und Gleichheit. Wo dieses Spannungsverhältnis aus den Fugen gerät, verkehrt sich Bildungsgerechtigkeit leicht zur Gleichmacherei. Die angestrebte Freisetzung der Einzelnen mündet in eine pädagogische Kontrollgesellschaft. Bildung zielt auf Freiheit im Denken und Handeln: eine Freiheit, auf die Staat und Gesellschaft unverzichtbar angewiesen sind - sollen politische Stabilität und kulturelle Schöpferkraft, wirtschaftliche Produktivität und gesellschaftliche Weiterentwicklung, intellektuelle Vitalität und soziale Identität nicht verloren gehen. Der Einzelne muss seinen Freiheitsgebrauch zunehmend kultivieren. Dies ist die bleibende Aufgabe von Bildung und Erziehung.Wie kann der Einzelne bei dieser Aufgabe unterstützt werden? Wie muss eine Bildungs- und Erziehungsgemeinschaft beschaffen sein, in der sich jene individuelle Freiheit im Denken und Handeln entwickeln soll, auf welche die menschliche Gemeinschaft nicht verzichten kann?
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Autorenporträt
Axel Bernd Kunze (Priv.-Doz., Dr. theol.) lehrt Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn und Soziale Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. Er ist stellvertretender Schulleiter einer Fachschule für Sozialpädagogik.
Inhaltsangabe
InhaltVorwortEinleitung: Was bleibt nach dem "Fall" Guttenbergs?I. Der freiheitliche Rahmen des Bildungssystems1. Freiheit vom Staat2. Freiheit durch den Staat3. Freiheit für den Staat4. Komplementäres Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit5. Notwendige Kultur des Maßes6. Der Staat legitimiert sich durch die Freiheit zu ...7. Gefährdete FreiheitII. "Salz für das akademische Leben" - oder: Warum schmeckt Bildung heute fad?III. Bildung in der Demokratie1. Demokratie als Herrschafts-, Lebens- und Gesellschaftsform2. "Demokratie selber denken"3. Aufbau einer Haltung durch soziale Erfahrung4. Demokratiepädagogische GrenzüberschreitungenIV. Ein neuer Name für Zivilcourage - oder: Warum bedürfen Staat und Gesellschaft der Bildung des Einzelnen?1. Begrenzte Wirksamkeit des Staates im Bildungsbereich2. Freiheit im Denken und HandelnV. Zum Wesen und zur Aufgabe von Bildungs- und Erziehungsgemeinschaften1. Bildung und die Berufung des Menschen zur Freiheit2. Bildung des Menschen, des Subjekts und des Individuums2.1 Bildung des Menschen2.2 Bildung des Subjekts2.3 Bildung des Individuums3. Bildungspolitische Konsequenzen3.1 Bildung ist mehr als Qualifizierung3.2 Bildung ist Selbstformung des Subjekts3.3 Bildung zielt auf individuelles Verstehen4. Aufruf zum SelbstdenkenAusblick: Was auf dem Spiel steht ...LiteraturAnhangJan Dochhorn: Offener Brief an den Herrn Bundespräsidenten für ein freiheitliches Bildungssystem und für die Freiheit von Forschung und LehreNachweise der VorarbeitenZur Person des Verfassers
InhaltVorwortEinleitung: Was bleibt nach dem "Fall" Guttenbergs?I. Der freiheitliche Rahmen des Bildungssystems1. Freiheit vom Staat2. Freiheit durch den Staat3. Freiheit für den Staat4. Komplementäres Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit5. Notwendige Kultur des Maßes6. Der Staat legitimiert sich durch die Freiheit zu ...7. Gefährdete FreiheitII. "Salz für das akademische Leben" - oder: Warum schmeckt Bildung heute fad?III. Bildung in der Demokratie1. Demokratie als Herrschafts-, Lebens- und Gesellschaftsform2. "Demokratie selber denken"3. Aufbau einer Haltung durch soziale Erfahrung4. Demokratiepädagogische GrenzüberschreitungenIV. Ein neuer Name für Zivilcourage - oder: Warum bedürfen Staat und Gesellschaft der Bildung des Einzelnen?1. Begrenzte Wirksamkeit des Staates im Bildungsbereich2. Freiheit im Denken und HandelnV. Zum Wesen und zur Aufgabe von Bildungs- und Erziehungsgemeinschaften1. Bildung und die Berufung des Menschen zur Freiheit2. Bildung des Menschen, des Subjekts und des Individuums2.1 Bildung des Menschen2.2 Bildung des Subjekts2.3 Bildung des Individuums3. Bildungspolitische Konsequenzen3.1 Bildung ist mehr als Qualifizierung3.2 Bildung ist Selbstformung des Subjekts3.3 Bildung zielt auf individuelles Verstehen4. Aufruf zum SelbstdenkenAusblick: Was auf dem Spiel steht ...LiteraturAnhangJan Dochhorn: Offener Brief an den Herrn Bundespräsidenten für ein freiheitliches Bildungssystem und für die Freiheit von Forschung und LehreNachweise der VorarbeitenZur Person des Verfassers
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