Bedeutet die Verfilmung eines literarischen Werks die Degradierung ihrer literarischen Vorlage? Kann eine filmische Adaption überhaupt den Anspruch erheben, seinem Original gerecht zu werden? Ist Literatur überhaupt verfilmbar? Dieses Buch analysiert ausgehend von diesen Fragestellungen die Leinwandadaption Before Night Falls und vergleicht den Film mit der ihm zugrunde liegenden Autobiografie Antes que anochezca des Kubaners Reinaldo Arenas (1943-1990). Worin besteht die enge Verbindung zwischen der filmischen und der literarischen Erzählung und wo lassen sich die Unterschiede erkennen? Welche gestalterischen Mittel stehen dem Filmemacher bei seiner Transformation des Ausgangstextes zur Verfügung und wie verknüpft er die einzelnen Bedeutungsebenen miteinander, die schließlich den komplexen Erzählvorgang des Mediums Film beschreiben? Die vorliegende Transformationsanalyse soll verdeutlichen, dass es sich bei Literaturverfilmung nur um eine Möglichkeit der Interpretation der literarischen Vorlage handelt, die trotz aller Ähnlichkeiten zum Original dennoch ein eigenständiges künstlerisches Werk darstellt.