1945 entstanden, ist "Befreiung" Sándor Márais letzter in Ungarn verfasster Roman und liegt nun erstmals auf Deutsch vor: Unerbittlich und mit großer Intensität erzählt er von der jungen Erzsébet, der im belagerten Budapest auf tragische Weise Befreiung widerfährt.
Dezemberkälte liegt über dem belagerten Budapest, zwischen Todesangst und Erschöpfung wartet die junge Erzsébet zusammen mit den anderen Bewohnern im Keller eines Hauses auf ihr Schicksal. Tag und Nacht, Mittag und Morgen sind unterscheidungslos geworden. Inmitten von stehlenden, streitenden Menschen empfindet sie dennoch eine Art Milde, denn nun ist er endlich da, der Augenblick der Wahrheit. Während die anderen vor den heranrückenden Belagerern fliehen, beschließt Erzsébet zu bleiben. All ihre Sinne sind hellwach, als plötzlich ein junger Russe den Keller betritt. Geprägt von der Intensität des eigenen Erlebens, erzählt Sándor Márai von Freiheit, Anstand und dem letzten Augenblick seiner sich selbst zerstörenden bürgerlichen Welt.
Dezemberkälte liegt über dem belagerten Budapest, zwischen Todesangst und Erschöpfung wartet die junge Erzsébet zusammen mit den anderen Bewohnern im Keller eines Hauses auf ihr Schicksal. Tag und Nacht, Mittag und Morgen sind unterscheidungslos geworden. Inmitten von stehlenden, streitenden Menschen empfindet sie dennoch eine Art Milde, denn nun ist er endlich da, der Augenblick der Wahrheit. Während die anderen vor den heranrückenden Belagerern fliehen, beschließt Erzsébet zu bleiben. All ihre Sinne sind hellwach, als plötzlich ein junger Russe den Keller betritt. Geprägt von der Intensität des eigenen Erlebens, erzählt Sándor Márai von Freiheit, Anstand und dem letzten Augenblick seiner sich selbst zerstörenden bürgerlichen Welt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dies ist ein Roman aus dem Nachlass von Sandor Marai, den der Autor nie veröffentlichungsfertig überarbeitet hat. Das merkt man durchaus, wie Andreas Kilb feststellt, manches wirkt etwas unfertig und unbalanciert, ein wichtiger Handlungsstrang etwa werde nicht zu Ende geführt. Entstanden war das Buch, das von einer jungen Frau erzählt, die am Kriegsende von einem sowjetischen Soldaten vergewaltigt wird, unter dem unmittelbaren Eindruck der Erlebnisse des Jahrs 1945. Dem Tagebuch Marais aus der Zeit kann Kilb sogar entnehmen, dass vieles, das im Roman geschildert wird, sich tatsächlich zutrug. Und darin bestehe dann gerade die Stärke dieses Buchs: Man merkt ihm, so Kilb, die zeitliche und emotionale Nähe des Autors zu dem, was er schildert, auch in einem guten Sinn an.
© Perlentaucher Medien GmbH
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