Die christliche Soteriologie der Moderne steht vor dem Problem des Wirklichkeitsverlustes ihres theologischen Sprechens von der Erlösung des Menschen. Der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber ortet Spuren Gottes im Sein des Menschen selbst. Er weist die Begegnung des Menschen mit den Seienden der Welt als Grundakt erlösenden Geschehens aus und somit den Menschen als soteriologisches Wesen. So aber wird nicht nur das Existenzproblem bei Martin Buber theologisch gefaßt, auch das theologische Sprechen von der Erlösung des Menschen erreicht damit die Qualität ontischer Wirklichkeitsbeschreibung. Dieses Ergebnis aber befruchtet nicht nur Judentum und Christentum der Gegenwart, es erleuchtet auch die Frage nach dem Heil des Menschen überhaupt in der Verwirklichung seines Seins.