Alle, die Bertolt Brecht kannten, waren von ihm beeindruckt: von seiner Freude an der Begegnung und am Gespräch, von seinem Wissensdurst und seiner Fürsorglichkeit, von der Lust an der Provokation und am Konflikt oder von dem manchmal rätselhaften Wechsel zwischen Auftritt und Rückzug, Präsenz und Tarnung, Souveränität und Scheu. Aus der Fülle der Zeugnisse hat der Herausgeber 58 Berichte von Kollegen, Freunden, Widersachern, Mitarbeitern und Schülern ausgewählt, die ein lebendiges Bild eines Jahrhundertautors zeichnen, der wie kaum ein anderer aus der Kommunikation heraus gelebt und gearbeitet hat. Neben einer Reihe wiederzuentdeckender Texte bekannter Autoren finden sich unbekannte, erstmals ins Deutsche übersetzte sowie eigens für diesen Band geschriebene Erinnerungen an Bertolt Brecht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Was Bertolt Brecht für einer war: darüber ist in diesem Band mehr zu erfahren. Wenngleich natürlich nicht widerspruchsfrei. Auch wenn viele, die ihm begegneten, sich auf den Eindruck des "Jesuitischen" einigen können, gibt es doch jene, die das recht unfreundlich deuten, wie Armin Kesser: "Sektierertum aus unbewusster Religiosität". Äußerungen wie diese zitiert Lorenz Jäger, tut durchaus auch eigenes dazu und lobt den Band nicht nur für die von Erdmut Wizisla geschickt vorgenommene Auswahl, sondern auch den Verlag für die "vornehm-gediegene" Form.
© Perlentaucher Medien GmbH
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