Die Arbeit leistet einen Beitrag zur gegenwärtigen Frage, wie Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft zusammenzudenken sind. Sie setzt eine Vielfalt von Texten einem kulturellen Zusammenhang aus und geht dabei für den Kulturraum Böhmen einer komplexen Ortssemantik nach, an deren Aufbau grundsätzlich alle kulturellen Leistungen beteiligt sind. Texte mit konkretem Ortsbezug tragen zugleich zu deren Konstitution bei und verhandeln sie, können also Bedeutungen bestätigen oder revidieren. Literarische und nicht literarische Zeugnisse werden miteinander in Beziehung gesetzt und auf Facetten des Bildes vom Kulturraum Böhmen befragt, das sie über Jahrhunderte hinweg kreieren und an das sich heranzutasten von Bedeutung ist, wenn es um die Zukunft dieser Region geht.