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Die pietistische Bewegung erlebte zwischen dem Spenerschen und dem Halleschen Pietismus einen von der Pietismusforschung bisher nicht genügend gewürdigten Höhepunkt. In den Jahren zwischen 1689, als in Leipzig Zirkel entstanden, in denen intensiv die Bibel studiert wurde, und den Anfängen des Halleschen Pietismus 1692 entstand in Nord- und Mitteldeutschland ein überregionales Netzwerk der erweckten und entschiedenen Frommen. Schnell erreichte diese Bewegung die "Begeisterungsphase": Mägde hatten die Visionen, ein verarmter Goldschmied hörte die Stimme Gottes und schließlich sahen Teilnehmer…mehr

Produktbeschreibung
Die pietistische Bewegung erlebte zwischen dem Spenerschen und dem Halleschen Pietismus einen von der Pietismusforschung bisher nicht genügend gewürdigten Höhepunkt. In den Jahren zwischen 1689, als in Leipzig Zirkel entstanden, in denen intensiv die Bibel studiert wurde, und den Anfängen des Halleschen Pietismus 1692 entstand in Nord- und Mitteldeutschland ein überregionales Netzwerk der erweckten und entschiedenen Frommen. Schnell erreichte diese Bewegung die "Begeisterungsphase": Mägde hatten die Visionen, ein verarmter Goldschmied hörte die Stimme Gottes und schließlich sahen Teilnehmer der Konventikel das Wunder des Blutschwitzens. Die Pietisten glaubten, der Beginn des Tausendjährigen Reiches stünde unmittelbar bevor. Mit ihrer Vorstellung einer christlichen Vollkommenheit gerieten diese Wiedergeborene aber allerorten in Konflikt mit den Pastoren sowie Mitbürgern. Infolge der Unterdrückungsmaßnahmen der Obrigkeit und der Umorientierung der führenden Pietisten ebbte die enthusiastische Welle des Pietismus deshalb schon nach kurzer Zeit ab und der "ernüchterte" Hallesche Pietismus bildete sich heraus. Anhand von Verhörprotokollen, Briefen und Schriften der Laienpietisten sowie ihrer Visions- bzw. Auditionsberichte versucht diese Arbeit, die Gedanken und Gefühle der einzelnen Frommen zu erfassen. Diese Rekonstruktion trägt nicht nur dazu bei, Licht auf das Leben weithin vergessener Menschen zu werfen, sondern erlaubt uns eine Annährung an die Stimmung, die Wahrnehmung und Weltsicht von religiös hoch motivierten Menschen in einer Umbruchzeit.