Über kaum ein gesellschaftliches Verhältnis wird so viel und so heftig gestritten wie über jenes zwischen Wirtschaft und Politik. Dies hat nicht zuletzt die jüngste Finanzkrise wieder belegt. Wie viele und welche politischen Eingriffe verträgt die Wirtschaft? Gibt es einen "Primat der Ökonomie" über die Politik? Wie lässt sich das richtige Verhältnis der beiden Bereiche zueinander festlegen? Das Buch unternimmt einen kritischen, historisch gesättigten Einblick in diesen Diskurs und zeigt, wie sich vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre im Sprachgebrauch von Unternehmerverbänden und…mehr
Über kaum ein gesellschaftliches Verhältnis wird so viel und so heftig gestritten wie über jenes zwischen Wirtschaft und Politik. Dies hat nicht zuletzt die jüngste Finanzkrise wieder belegt. Wie viele und welche politischen Eingriffe verträgt die Wirtschaft? Gibt es einen
"Primat der Ökonomie" über die Politik? Wie lässt sich das richtige Verhältnis der beiden Bereiche zueinander festlegen? Das Buch unternimmt einen kritischen, historisch gesättigten Einblick in diesen Diskurs und zeigt, wie sich vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre im Sprachgebrauch von Unternehmerverbänden und liberalen Ökonomen und Politikern ein Grundmuster der "begrenzten Abhängigkeit" von Wirtschaft und Politik herausbildete.
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Inhaltsangabe
Inhalt
I. Einleitung9 1. Fragestellung11 2. Diskursanalyse und Historische Semantik17 3. Forschungsstände und Anknüpfungspunkte22 4. Gang der Untersuchung32
II. Historische Grenzziehungen zwischen 'Wirtschaft' und 'Politik' - ein einführender Überblick35 1. 'Oikos' und 'Polis' in der Antike36 2. Grenzen der Erlaubtheit des Ökonomischen im Mittelalter39 3. 'Ökonomie' im Namen des Staates - 17./18. Jahrhundert40 4. Die Einführung der "Herrschaft der politischen Ökonomie" - 18./19. Jahrhundert45 5. Ökonomen und ökonomische Diskurse im 19. Jahrhundert53 5.1. Bewahrungen des Politischen in der deutschen Nationalökonomie53 5.2. Depolitisierungsversuche: 'Wissenschaft' und 'Politik'60 5.3. Grenzverschiebungen: Beobachtungen zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik um die Jahrhundertwende70
III. 'Wirtschaft' und 'Politik' als Antipoden in der Weimarer Republik79 1. Neue Verknüpfungen und alte Trennungsversuche: Bestimmungen des Wandels von Wirtschaft und Politik81 1.1. Dominanz des Ökonomischen als Hoffnung und Gefahr83 1.2. Trennung von Ökonomie und Politik?88 1.3. Was ist das Schicksal: Wirtschaft oder Politik?93 1.4. Pejorative Semantiken: 'Politisierung', 'Parteipolitik' und 'Politiker'100 2. Nationalökonomie und Wirtschaftsverbände als Fürsprecher 'der Wirtschaft' gegenüber 'der Politik'106 2.1. Die akademische Nationalökonomie: 'Wirtschaft', 'Wissenschaft' und 'Politik'106 2.2. Unternehmerschaft und 'Politik'112 3. Debattenschwerpunkte119 3.1. 'Politische' Diskussionen über die Wirtschaftsordnung: 'Gemeinwirtschaft', 'Sozialisierung', 'freie Wirtschaft'120 3.2. Betriebsrätegesetz, 'Wirtschaftsdemokratie' und Reichswirtschaftsrat126 3.3. 'Politische Eingriffe': Finanz-, Sozial- und Lohnpolitik141 3.4. Internationale 'Politik' als Hindernis für eine Rückkehr zur Weltwirtschaft157 4. Die Weltwirtschaftskrise als Kulminationspunkt der Grenzziehungskämpfe164 4.1. Krisendeutungen: Wirtschaftsversagen oder Politikversagen165 4.2. Entwicklungsnarrative zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik171
IV. 'Primat der Politik' und 'Politisierung der Wirtschaft'? Bestimmungen des Verhältnisses von Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus180 1. Vage wirtschaftspolitische Programmatik bis 1933185 2. Gegen die 'falsche' Ordnung von Wirtschaft und Politik: Kritik an Weimarer Republik und Liberalismus193 3. Proklamierte Neuordnung: Politikbegriffe und das Ökonomische197 3.1. Der 'Primat der Politik' vor 'der Wirtschaft'197 3.2. Der nationalsozialistische Politikbegriff201 3.3. Die Stellung 'der Wirtschaft' im Verhältnis zur 'Politik'205 4. Entwürfe einer 'politischen' Wirtschaftslehre212 5. Einschränkungen: Eigendynamik des Ökonomischen und Beibehaltung liberaler Wirtschaftssemantiken219
V. 'Wirtschaft' und 'Politik' im "Goldenen Zeitalter": Zwischen Interdependenz, Harmonie und gegenseitiger Gefährdung227 1. Interdependenz und gegenseitige Beeinflussung230 1.1. Wirtschaftliche Freiheit als Fundament politischer Demokratie: Das Interdependenzpostulat des Ordoliberalismus231 1.2. Diagnostizierte Wechselwirkungen und postulierte Notwendigkeiten der Zusammenarbeit aus Unternehmersicht243 2. Internationale Verknüpfungen: Europäische Integration und Ost-West-Handel266 2.1. Europa als 'politische' Union oder als Wirtschaftsraum?266 2.2. 'Politisierung' des internationalen Handels im Zeichen des Kalten Krieges?276 3. Gefährdungspotenziale 'der Politik' gegenüber dem Ökonomischen281 3.1. Bedeutungszunahme des Politischen und Politisierungsanzeigen282 3.2. 'Politische' Fehltritte auf 'ökonomischen' Bereichen291 3.3. Ausgemachte Verursacher der 'Politisierung': Gewerkschaften, Sozialdemokratie und Mitbestimmung303
I. Einleitung9 1. Fragestellung11 2. Diskursanalyse und Historische Semantik17 3. Forschungsstände und Anknüpfungspunkte22 4. Gang der Untersuchung32
II. Historische Grenzziehungen zwischen 'Wirtschaft' und 'Politik' - ein einführender Überblick35 1. 'Oikos' und 'Polis' in der Antike36 2. Grenzen der Erlaubtheit des Ökonomischen im Mittelalter39 3. 'Ökonomie' im Namen des Staates - 17./18. Jahrhundert40 4. Die Einführung der "Herrschaft der politischen Ökonomie" - 18./19. Jahrhundert45 5. Ökonomen und ökonomische Diskurse im 19. Jahrhundert53 5.1. Bewahrungen des Politischen in der deutschen Nationalökonomie53 5.2. Depolitisierungsversuche: 'Wissenschaft' und 'Politik'60 5.3. Grenzverschiebungen: Beobachtungen zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik um die Jahrhundertwende70
III. 'Wirtschaft' und 'Politik' als Antipoden in der Weimarer Republik79 1. Neue Verknüpfungen und alte Trennungsversuche: Bestimmungen des Wandels von Wirtschaft und Politik81 1.1. Dominanz des Ökonomischen als Hoffnung und Gefahr83 1.2. Trennung von Ökonomie und Politik?88 1.3. Was ist das Schicksal: Wirtschaft oder Politik?93 1.4. Pejorative Semantiken: 'Politisierung', 'Parteipolitik' und 'Politiker'100 2. Nationalökonomie und Wirtschaftsverbände als Fürsprecher 'der Wirtschaft' gegenüber 'der Politik'106 2.1. Die akademische Nationalökonomie: 'Wirtschaft', 'Wissenschaft' und 'Politik'106 2.2. Unternehmerschaft und 'Politik'112 3. Debattenschwerpunkte119 3.1. 'Politische' Diskussionen über die Wirtschaftsordnung: 'Gemeinwirtschaft', 'Sozialisierung', 'freie Wirtschaft'120 3.2. Betriebsrätegesetz, 'Wirtschaftsdemokratie' und Reichswirtschaftsrat126 3.3. 'Politische Eingriffe': Finanz-, Sozial- und Lohnpolitik141 3.4. Internationale 'Politik' als Hindernis für eine Rückkehr zur Weltwirtschaft157 4. Die Weltwirtschaftskrise als Kulminationspunkt der Grenzziehungskämpfe164 4.1. Krisendeutungen: Wirtschaftsversagen oder Politikversagen165 4.2. Entwicklungsnarrative zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik171
IV. 'Primat der Politik' und 'Politisierung der Wirtschaft'? Bestimmungen des Verhältnisses von Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus180 1. Vage wirtschaftspolitische Programmatik bis 1933185 2. Gegen die 'falsche' Ordnung von Wirtschaft und Politik: Kritik an Weimarer Republik und Liberalismus193 3. Proklamierte Neuordnung: Politikbegriffe und das Ökonomische197 3.1. Der 'Primat der Politik' vor 'der Wirtschaft'197 3.2. Der nationalsozialistische Politikbegriff201 3.3. Die Stellung 'der Wirtschaft' im Verhältnis zur 'Politik'205 4. Entwürfe einer 'politischen' Wirtschaftslehre212 5. Einschränkungen: Eigendynamik des Ökonomischen und Beibehaltung liberaler Wirtschaftssemantiken219
V. 'Wirtschaft' und 'Politik' im "Goldenen Zeitalter": Zwischen Interdependenz, Harmonie und gegenseitiger Gefährdung227 1. Interdependenz und gegenseitige Beeinflussung230 1.1. Wirtschaftliche Freiheit als Fundament politischer Demokratie: Das Interdependenzpostulat des Ordoliberalismus231 1.2. Diagnostizierte Wechselwirkungen und postulierte Notwendigkeiten der Zusammenarbeit aus Unternehmersicht243 2. Internationale Verknüpfungen: Europäische Integration und Ost-West-Handel266 2.1. Europa als 'politische' Union oder als Wirtschaftsraum?266 2.2. 'Politisierung' des internationalen Handels im Zeichen des Kalten Krieges?276 3. Gefährdungspotenziale 'der Politik' gegenüber dem Ökonomischen281 3.1. Bedeutungszunahme des Politischen und Politisierungsanzeigen282 3.2. 'Politische' Fehltritte auf 'ökonomischen' Bereichen291 3.3. Ausgemachte Verursacher der 'Politisierung': Gewerkschaften, Sozialdemokratie und Mitbestimmung303
Rezensionen
»Mit seiner Studie hat Stefan Scholl einen Grundstein gelegt für eine Diskursgeschichte des 20. Jahrhunderts. Statt vorauszusetzen, dass es sich bei 'Wirtschaft' und 'Politik/Staat' um zwei genuine Gegenstandsbereiche handelt, die spezifischen Eigengesetzlichkeiten folgen, spürt er den diskursiven Grenzkämpfen vom späten 18. bis ins späte 20. Jahrhundert nach.« Wencke Meteling, H-Soz-Kult, 26.05.2016 »Scholls Buch zeigt beispielhaft, was eine kulturgeschichtlich erweiterte Politikgeschichte leisten kann und erinnert zugleich den Leser daran, auch in aktuellen Debatten kritisch zu hinterfragen, wer welche Begriffe wie besetzt und vor allem welche Interessen hinter solchen Grenzziehungen stehen.«, Politische Studien, 05.12.2016
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