Empirische Untersuchungen und Theoriebildungen tiber Begriffe und Wort bedeutungen haben eine lange Tradition. Sie finden sich in den ver schiedensten Wissenschaftsdisziplinen, nicht nur in Psychologie und Linguistik, sondern ebenso in der Anthropologie, Philosophie, Soziolo gie oder der Psychiatrie. Das ist keineswegs erstaunlich, schlieBlich handelt es sich urn die Erforschung zweier grundlegender menschlicher Fahigkeiten: Denken und Sprache. Eine wesentliche Moglichkeit, diese Phanomene und ihre Zusammenhange zu beschreiben und zu erklaren, be steht in der Rekonstruktion ihrer ontogenetischen Entwicklung. Die neuzeitlichen Forschungen zur Genese von Begriffen, den Atomen des Denkens und der Bedeutung von Wortern beg ann etwa urn die Jahrhun dertwende. Beteiligt waren daran insbesondere Linguisten und Psycho logen. Von letzteren zeigten zunachst diejenigen ein groBes Interesse, die die geistige und sprachliche Entwicklung ihrer Kinder in Form von Tagebtichern dokurnentierten, beispielsweise Wilhelm Preyer oder das Ehepaar Clara und William Stern; andererseits beschaftigten sich auch solche Psychologen sehr eingehend mit der Thematik, die mehr die pad agogischen Anwendungen dieses Forschungsgebietes im Auge hatten, etwa Ernst Meumann. Begtinstigt und untersttitzt wurden ihre Bemtihungen durch entsprechende Arbeiten im allgemeinpsychologischen Bereich, zurn Bei spiel den Publikationen NarziB Achs tiber die Begriffsbildung. Vor allem war es aber auch das fruchtbare Wirken Karl Btihlers, der die von William Stern separierten Forschungsgebiete, die Entwicklung der Sprache und die Entwicklung des Denkens, wieder verkntipfte und sie mit denkpsycho logischen und sprachtheoretischen Analysen und Experimenten bereicher teo In Deutschland und ~sterreich wurde diese Forschungslinie durch den Aufstieg des Nationalsozialismus und den 2.
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