Die Psychologie beschäftigt sich mit dem Verhalten und Erleben von Individuen. Sie analysiert jene Prozesse, welche die Gefühls- und Gedankenwelt eines Menschen sowie sein Verhalten bestimmen. In dieser Diplomarbeit soll gezeigt werden, dass mit Hilfe von psychologischen Theorien Vorgänge an Märkten erklärt werden können. Somit ist sie an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Wirtschaftswissenschaft positioniert, wo die Behavioral Finance ansetzt. Mit Hilfe dieser neuen Forschungsrichtung soll das Anlegerverhalten untersucht werden. Die Anwendung innerhalb der Diplomarbeit erfolgt durch Übertragung bekannter psychologischer Standpunkte und Theorien auf das Anlegerverhalten. Somit wirkt die Arbeit bei der Erklärung der Marktgeschehnisse mit. Sie untersucht die Grenzen, die wirtschaftliches Handeln an der Börse einschränken. Weiterhin soll sie ein tieferes Verständnis von typischem Anlegerverhalten erwirken, um einen Grundstein zu legen für daraus ableitbare mögliche Prognosen. Was beeinflusst das Anlegerverhalten? Worauf sind bestimmte typische Verhaltensweisen der an Wertpapiermärkten agierenden Personen zurückzuführen? Was bildet die Grundlage von Marktanomalien? Zur Beantwortung dieser Fragen wird das Verhalten der Anleger oder Analysten im Hauptteil Punkt 3 von verschiedenen Perspektiven der Psychologie betrachtet. Diese Paradigmen gehen von unterschiedlichen Annahmen aus, welche zu Beginn jedes Abschnitts kurz erläutert werden. Anschließend wird auf das Anlegerverhalten eingegangen, wobei die Theorie beleuchtet und daraufhin auf praktische Beispiele angewandt wird. Das erste Paradigma in Punkt 3.1 ist der Behaviorismus. In diesem Abschnitt stehen typische Lerntheorien im Mittelpunkt der Betrachtung. Im nachfolgenden Punkt soll auf den Kognitivismus eingegangen werden, dem die ausführlichste Betrachtung gewidmet ist. Neben weiterentwickelten Lerntheorien bilden hier die Wahrnehmung sowie Emotionen den Schwerpunkt. Die in diesem Abschnitt diskutierten Theorien werden abschließend anhand eines Beispielanlegers in die Praxis umgesetzt. Die Theorie in Punkt 3.3 bezieht sich besonders auf die sozialen Einflüsse und die Nachahmung von Verhaltensweisen. Das Herdenverhalten von Anlegern bildet hier einen weiteren interessanten Ansatzpunkt. Die Tiefenpsychologie in Punkt 3.4 bildet den Abschluss der psychologischen Erklärungsversuche. In Anlehnung an Freud und andere Vertreter dieser Spezialrichtung werden die Erkenntnisse dieser Fachrichtung auf den Finanzmarkt angewandt. Die Diplomarbeit fährt fort mit Punkt 4, in dem eine abschließende Auseinandersetzung mit kritischer Abgrenzung der Paradigmen erfolgt. Die Schlussbetrachtung in Punkt 5 gewährt einen Blick auf die Perspektiven der Behavioral Finance und beleuchtet den Nutzen dieser Arbeit.
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