Behinderung zählt seit jeher zu den wichtigsten Motiven in der Literatur. Es ist ein Motiv, das Literatur und Gesellschaft, Kunst und Leben verknüpft und zugleich einen zentralen Diskurs unserer Gesellschaft darstellt. Menschen mit Behinderung werden nach wie vor stigmatisiert und ausgegrenzt. Spätestens seit den 1980er-Jahren fordert eine Bürgerrechtsbewegung, den gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen zu überdenken. Der Autor nimmt die Behindertenbewegung zum Ausgang für eine Analyse von fünf Theatertexten der 1980er-Jahre. Unter der Annahme, dass Behinderung ein gesellschaftlicher Prozess ist und keine Eigenschaft des Körpers, fragt er, wie die Texte sich zu diesem gesellschaftlichen Prozess positionieren und wie ihr theaterästhetischer Beitrag zum Behinderungsdiskurs der Bundesrepublik aussieht.