Auf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich bei Facebook. Diverse positive Meinungen von Lesern ließen mich neugierig werden. Das Cover konnte mich bereits begeistern. Es zeigt eine Hälfte des Gesichtes einer jungen Frau mit verlaufener Wimperntusche. Die Inhaltsangabe versprach einen Genremix
zwischen Frauenroman und heiterem Krimi. Meinen Entschluss, dieses Werk zu lesen, habe ich nicht…mehrAuf dieses Buch aufmerksam geworden bin ich bei Facebook. Diverse positive Meinungen von Lesern ließen mich neugierig werden. Das Cover konnte mich bereits begeistern. Es zeigt eine Hälfte des Gesichtes einer jungen Frau mit verlaufener Wimperntusche. Die Inhaltsangabe versprach einen Genremix zwischen Frauenroman und heiterem Krimi. Meinen Entschluss, dieses Werk zu lesen, habe ich nicht bereut.
Lucy arbeitet in einem Call-Center. Sie ist Single und mit ihrem Leben soweit zufrieden. Wenn es nicht immer wieder Kunden gäbe, die vollkommen aus der Rolle fallen und sie am Telefon beschimpfen. Eigentlich ist sie keine Heulsuse, wie sie immer wieder betont, aber ab und an kommen ihr doch die Tränen bei den verbalen Attacken, denen sie häufig ausgesetzt ist. Nach und nach geschehen immer mehr seltsame Unfälle. Deren Opfer haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben alle kurz zuvor mit Lucy telefoniert und sie zum Weinen gebracht. Dem ermittelnden Polizisten Frank wird schnell klar, dass es sich nicht um Unfälle handelt und dass der Täter in Lucys Umfeld zu suchen ist. Sie selbst schließt er als Täterin aus, denn sie ist für ihn viel mehr ...
Die Geschichte wird abwechselnd aus Lucys und Franks Perspektive beschrieben, wobei Lucys Sicht der Dinge in der Ichform verfasst ist. Besonders gut haben mir die Zwiegespräche ihrer inneren Stimmen – der Heulsuse und Lady Tough – gefallen. Als immer mehr Anrufer zu Schaden kommen, beginnt Lucy langsam aber sicher an ihrem Verstand zu zweifeln. Mir war dagegen relativ schnell klar, wer hinter diesen ominösen Unfällen steckt. Aber das tut dem Unterhaltungswert der Geschichte keinen Abbruch. Denn auch die zarten Bande zwischen Frank und Lucy gestalten sich recht kurzweilig. In Frank habe ich mich während des Lesens sogar ein wenig verliebt.
Die Story spielt in Saarlouis. Einige Beschreibungen ließen ein Bild der mir unbekannten Stadt vor meinem Auge entstehen. Besonders gelungen fand ich die nicht zu häufigen Dialoge im saarländischen Dialekt. Obwohl ich diesen überhaupt nicht beherrsche, hatte ich keine Schwierigkeiten zu verstehen, worum es geht.
Die Schilderungen der einzelnen, zum Teil skurrilen Figuren, wie z. B. Lucys Chef oder einem Schuster, der Lucys ruinierte Manolos (sehr teure Designerschuhe) repariert, haben mich immer wieder schmunzeln lassen. Einige Charaktere waren bis ins Klischeehafte überzeichnet, was für mich eine gute Satire ausmacht. Ich werde mir in Zukunft jedenfalls überlegen, wie ich mich gegenüber Call-Center-Mitarbeitern verhalten.
Dies war meine erste Begegnung mit der Autorin. Ich hoffe, dass es schon bald weitere Werke von ihr geben wird. Über eine Fortsetzung der Geschichte um Lucy und Frank würde ich mich besonders freuen.
Fazit:
Eine perfekte Mischung aus heiterem Frauenroman, Krimi und Satire, die ich sehr gerne weiterempfehle. Ich vergebe vier von fünf Sternen.