Ali Smith schreibt wie sonst keine. In ihrem vielfach preisgekrönten Roman verbindet sie zwei Leben, die über fünfhundert Jahre auseinanderliegen: George, ein Mädchen von heute, das die Faszination der Beobachtung entdeckt, und den Werdegang eines Freskenkünstlers aus der italienischen Renaissance. Mit Witz, sprachlicher Brillanz und einer ansteckenden Freude am Spiel mit Formen, Zeiten, Wahrheiten und Fiktionen erzählt die britische Autorin vom Abenteuer der Kunst, vom Sehen und Gesehenwerden, vom Wunder, ein Mensch zu sein.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
In "Beides sein" setzt Ali Smith nicht auf äußere Handlung, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut, wie Rezensentin Renate Wiggershaus versichert. Fasziniert zeigt sich die Rezensentin vor allem von der Kunstfertigkeit, mit der die Autorin die Ich-Erzählung eines Freskenmalers aus dem 15. Jahrhundert mit der aus auktorialer Perspektive erzählten Geschichte des jungen Mädchens George und seiner Mutter im 21. Jahrhundert verwebt. Dabei schaffe sie es, uns das "Flüchtige, Wandelbare, Unfassliche des Lebens" und seiner konstitutiven Gegensatzpaare von Vergangenheit und Zukunft, Mann und Frau, Sinn und Geist nahe zu bringen und beweise darüber hinaus, schwärmt Wiggershaus, Originalität und Können im Umgang mit sprachliche Mitteln, "schillernden Paradoxien" und "Gedanken- und Wortspielen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein kunstvoller Roman über die Kraft der Kunst." Anke Dürr / DER SPIEGEL