Die Kolloquien zur Geschichte der Raumfahrt wurden im Jahre 1980 als Veranstaltungsreihe der „Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt der DDR“ (GWR) begründet, die 1978 aus der 1960 entstandenen „Deutschen Astronautischen Gesellschaft“ hervorgegangen war. Letztere war bereits seit 1960 stimmberechtigtes Mitglied der „Internationalen Astronautischen Förderation“ (IAF). Da Dieter B. Herrmann seinerzeit sowohl Direktor der Archenhold-Sternwarte als auch Vizepräsident der GWR und Initiator der Kolloquien gewesen ist, wurden die Veranstaltungen von Anbeginn in der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow durchgeführt, - allerdings zunächst nur bis 1984. Nach der Wende 1989/90 löste sich die GWR zum Ende des Jahres 1991 auf und ein Teil ihrer Mitglieder wechselte in die „Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt – Lilienthal-Oberth e.V.“ (DGLR). Die Initiatoren der Kolloquien versuchten daraufhin, die bestehende Tradition unter der Federführung der DGLR und unter Mitwirkung anderer raumfahrtspezifischer Vereinigungen der Bundesrepublik Deutschland fortzuführen, insbesondere des „Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) und später auch der der „Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin“. Das Vorhaben stieß auf ein breites Interesse und es fehlte weder an relevanten Themen und sachkompetenten Referenten noch an interessierten Zuhörern. Für die Organisation engagierte sich jetzt insbesondere Dr. Fritz Gehlhar († 2015), der schon bei früheren Kolloquien mit zahlreichen Beiträgen, insbesondere zum Wirken von Ziolkowski hervorgetreten war. Gehlhar initiierte auch das 1. Nachwende-Kolloquium, das am 9. Februar 1991 im Museum für Verkehr und Technik (heute: Deutsches Technikmuseum Berlin) stattfand. Zwei der dort gehaltenen Vorträge wurden dank des Einsatzes von Michael Tilgner und Karlheinz Ingenhaag sogar in den „Berichten der Fachgruppe für Raumfahrtgeschichte“ der „Gesellschaft für Weltraumforschung und Raumfahrt e.V.“ veröffentlicht. Nachdem sich Fritz Gehlhar aus gesundheitlichen Gründen ab 2012 zurückgezogen hatte, übernahmen die Unterzeichneten gemeinsam mit Dr. Olaf Przybilski (Dresden) die weitere Organisation der Reihe. Leider wurden die auf den rd. 25 Veranstaltungen fast 200 gehaltenen Vorträge niemals in geschlossener Form veröffentlicht. Deshalb entstand die Idee, alle noch zugänglichen Texte, sofern sie zwischenzeitlich nicht als wissenschaftlich überholt zu betrachten sind, nachträglich zusammen zu tragen und in einem Band als „Beiträge zur Geschichte der Raumfahrt“ herauszubringen. Trotz des langen Zeiraumes, in dem die zahlreichen Vorträge gehalten wurden ist es uns gelungen, etliche Texte, besonders auch aussagekräftige Berichte von Zeitzeugen der jüngeren Geschichte zusammen zu tragen und in diesem Band der Öffentlichkeit vorzulegen.