Die Individualisierung ist nicht nur Kennzeichen der modernen Gesellschaft. Auch die Erwachsenenbildung kann sich diesem Phänomen nicht entziehen, und zwar nicht nur im Sinne einer neuen pädagogischen Aufgabe. Erwachsenenbildung ist selbst auf eine besondere Weise "personenzentriert" geworden. Sie findet letztlich bei einem bestimmten Trainer oder Erwachsenenbildner statt. Allgemeine und konsenzfähige Theorien, Unterrichtsmodelle, didaktische Grundlagen, Werte usw. fehlen. In der Auseinandersetzung mit verschiedenen Gruppenmodellen wird in dieser Arbeit ein integrativer Lernansatz für Personen und Organisationen entwickelt. Dieser Ansatz ermöglicht eine nicht-subjektivistische Auffassung und Realisierung und Strukturierung personenzentrierter Lernprozesse. Er nimmt aber auch die aus der Individualisierung sich ergebenden Probleme auf, indem er eine selbstreflexive, transparente und dialogische Handhabung der eigenen pädagogisch-didaktischen Grundlagen ermöglicht. Denn keine Didaktik kann heute mehr auf diese Merkmale verzichten. Mehr denn je muß pädägogisches Handeln auch sich selbst in Frage stellen und in Frage stellen lassen, muß die pädagogische Praxis es den Teilnehmern ermöglichen, sich für oder gegen den Ansatz entscheiden zu könnnen. Dies erfordert maximale Transparenz. Und es erfordert die Möglichkeit zum Dialog - nicht nur zu Lernzwecken, sondern auch über die Grundlagen des aktuellen pädagogischen Handelns.
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