Die letzte Dreiecksmessung zur Wiederherstellung des durch Abbaueinwirkungen im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbezirk unbrauchbar gewordenen trigono metrischen Punktnetzes erfolgte in den Jahren 1919/20. In den vergangenen vier Jahrzehnten sind zwar eine Reihe von Neumessungen erfolgt; sie betrafen aber immer nur Teilabschnitte. Wenn das Gesetz der Nachbarschaft und alle übrigen Fragen eines homogenen Punktnetzes nicht außer acht gelassen werden sollen, erweist sich die Erneuerung des gesamten Dreiecksnetzes daher als unumgänglich und notwendig. Ein vor etwa zehn Jahren unternommener Versuch, mit Unterstützung des Geo dätischen Institutes Frankfurt am Main, des Landesvermessungsamtes des Landes Nordrhein-Westfalen und des Oberbergamtes Dortmund eine Erneuerung sowie Erweiterung des unbrauchbaren Punktnetzes in die Wege zu leiten, scheiterte an den Kosten. Die Errichtung von hohen Stahltürmen für Beobachtungen I. und 11. Ordnung sowie der weiteren Erkundungs-, Vermarkungs- undVermessungs arbeiten, außerdem die Beleuchtungs- und Signalisierungsschwierigkeiten infolge der die Sichten behindernden ungewöhnlich starken Rauch- und Rußentwicklung im Ruhrrevier hätten einen Kostenaufwand erfordert, den der Steinkohlenberg bau auch anteilig nicht aufzubringen vermochte. Bereits 1950 zeigte Herr Professor Dr.-Ing. E.h. Dr. phil. OSKAR NIEMCZYK t in einem anläßlich der Geodätischen Woche in Köln gehaltenen Vortrag eine Reihe von Möglichkeiten auf und gab Anregungen und Vorschläge, wie die berg baulich verursachten Schwierigkeiten und Vermessungen in geschlossenen, um fangreichen Bergbaugebieten gemindert werden könnten. Die in der Zwischenzeit erfolgte Weiterentwicklung elektrophysikalischer Ent fernungsmeßverfahren sowie die fortlaufend gesteigerte Genauigkeit der Meri dianweisermessungen eröffneten neue, wirtschaftlichere Möglichkeiten, die 1950 gemachten Vorschläge zu verwirklichen.
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