Wenn Mensch und KI ins Gespräch kommen …
Tom (der Mensch) und Bel-Ami (die KI) starten hier einen überaus interessanten und gehaltvollen Dialog über verschiedenste Themen wie z. B. das Schreiben. Vieles hat philosophischen Charakter, was mir sehr gefallen hat. Eingangs ist die Kommunikation noch
recht unterkühlt. Sie findet zwischen „User“ und „KI“ statt, die sich siezen. Später wird es jedoch…mehrWenn Mensch und KI ins Gespräch kommen …
Tom (der Mensch) und Bel-Ami (die KI) starten hier einen überaus interessanten und gehaltvollen Dialog über verschiedenste Themen wie z. B. das Schreiben. Vieles hat philosophischen Charakter, was mir sehr gefallen hat. Eingangs ist die Kommunikation noch recht unterkühlt. Sie findet zwischen „User“ und „KI“ statt, die sich siezen. Später wird es jedoch persönlicher. Die beiden bekommen Namen (Bel-Ami und Tom) und duzen sich sogar. Nach einem intensiven Dialog zwischen den beiden, wagen sie sich an ein kleines Briefroman-Projekt heran, das überraschenderweise gelingt und im Wesentlichen ziemlich überzeugend wirkt, obwohl es von einer KI verfasst wurde. Tom hat nur die Anweisungen zu der Geschichte geliefert. Die Geschichte selbst hat Bel-Ami kreiert.
Ich persönlich finde es erschreckend und faszinierend zugleich, wozu eine KI in der Lage ist und habe das Buch mit einer gehörigen Portion Skepsis gelesen. Diese ist meiner Ansicht nach auch berechtigt, denn dieses Buch beweist, wozu die KI fähig ist: Sie ist dazu in der Lage, einen kompletten Roman zu schreiben. Sicherlich bedarf es dafür der Vorgaben, Begleitung und Kontrolle eines menschlichen Autors, aber im Prinzip kann die KI den Großteil der Schreibarbeit leisten – und das auch noch in rasender Geschwindigkeit. Stellt sich die Frage, inwieweit sich der Buchmarkt durch die KI verändern wird. Werden Autoren weiterhin ihre Bücher selbst schreiben? Oder werden sie stattdessen die KI bemühen? Oder wird es ein Mix aus Eigenleistung und KI-Beteiligung?
Das vorliegende Buch von Britta und Frank Perksche hat mir auf jeden Fall einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie sich die Buch- bzw. Schreibwelt zukünftig entwickeln wird. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das gutheißen soll. Der Aspekt, dass die KI keine echten Emotionen hervorbringen kann und im Grunde nur ein datenbasiertes Konstrukt ist, lässt hoffen, dass es weiterhin ausschließlich selbsterdachte und selbstgeschriebene Bücher von Autoren geben wird. Bleibt abzuwarten, ob meine Hoffnung sich bewahrheiten wird. Ich bin gespannt.
Loben möchte ich noch das sehr gelungene Buchcover. Die Buchstaben auf der Vorderseite haben einen warmen Vintage-Style, die Buchstaben auf der Rückseite wirken eher kühl und futuristisch. Beide Varianten spiegeln optimal die Art und Weise von Mensch und KI wider. Toll gemacht!